Grünen-Chef Özdemir: Bundeswehr-Pannen machen Deutschland weltweit zum Gespött
Archivmeldung vom 25.09.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir hat angesichts aktueller Pannen bei der Bundeswehr scharfe Kritik am Management im Bundesverteidigungsministerium geübt. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) erklärte Özdemir, Deutschland als viertgrößte Volkswirtschaft der Welt mache sich international zum Gespött.
Bei Auslandsbesuchen erlebe er schon länger Lästereien über die Pleiteserie auf Deutschlands Großbaustellen, nun dürften noch "Bundeswehr-Witze" dazukommen. Die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr seien sehr engagiert, aber das Material - Helikopter, Eurofighter und Transportmaschinen - könnte vom Schrottplatz stammen. "Das ist eine Blamage, die sich täglich vervielfacht", betonte der Grünen-Politiker. Er forderte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) auf, sich weniger um gute Fotos und kernige Interviews, sondern mehr um den Augiasstall in ihrem Ministerium zu kümmern, den ihre Vorgänger offensichtlich hinterlassen haben. "Wer vollmundig Versprechen abgibt, sollte vorher schauen, was überhaupt einzulösen ist", kritisierte Özdemir die Hilfe-Ankündigungen der Ministerin. Die Bundeswehr brauche selber Hilfe, dies demonstriere das Stranden von Helfern auf dem Weg in den Irak. Die Truppe sei derzeit nicht in der Lage, bei Terrorbekämpfung und Seuchenprävention schnell und schlagkräftig in der Koalition der Staaten helfen zu können.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)