Frauenaktivistin María Teresa Castilblanco fordert Neuwahlen in Nicaragua
Archivmeldung vom 07.06.2018
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Freigeschaltet durch André OttSeit über einem Monat protestieren Menschen in Nicaragua gegen die Regierung des Präsidenten Daniel Ortega; über 100 Menschen sind während der Demonstrationen ums Leben gekommen. Die nicaruaganische Aktivistin María Teresa Castilblanco fordert Neuwahlen und die Einrichtung einer Übergangsregierung: "Es gibt keine Person, die wählbar ist. Deswegen ist einer der Vorschläge im Dialog, eine Übergangsregierung einzurichten bis zu den Neuwahlen", die die Bevölkerung besser repräsentiert, sagte Castilblanco gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland".
Das Bewusstsein, dass die Regierung zurücktreten soll, werde in der Bevölkerung immer größer. Die Aktivistin vom Frauennetzwerk Red de Mujeres de Matagalpa kritisiert die Entscheidung der katholischen Kirche, den von ihr moderierten Dialog zwischen den Protestierenden und der Regierung Ende Mai auszusetzen: "Das war eine sehr schlechte Nachricht für alle, denn es bedeutet, dass die Repression stark ansteigen kann." Castilblanco schildert in dem Interview, wie die Unterdrückung der Proteste ein Klima der Angst und des Misstrauens schafft: "Ich persönlich fühlte in meinem Viertel Einsamkeit, da ich es betrat und dachte, ich kann hier nicht offen sprechen."
Quelle: neues deutschland (ots)