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Entwicklungsexperte Theo Rauch: Migration für alle akzeptabel regeln

Archivmeldung vom 10.12.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.12.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Übersicht: Diese Staaten lehnen den UN-Migrationspakt ab - Länder in Rot lehnen den Vertrag ab (Stand 13.11.2018)
Übersicht: Diese Staaten lehnen den UN-Migrationspakt ab - Länder in Rot lehnen den Vertrag ab (Stand 13.11.2018)

Bild: Anonymousnews

Der Entwicklungsexperte Theo Rauch begrüßt grundsätzlich den UN-Migrationspakt, der auf der UN-Konferenz am 10. und 11. Dezember in Marrakesch verabschiedet werden soll: "Internationale Migration muss für alle akzeptabel geregelt werden: für die Migranten, für die Herkunftsländer und für die Aufnahmeländer", sagte der Honorarprofessor für Wirtschafts- und Sozialgeographie an der FU Berlin der Tageszeitung "neues deutschland".

Der Plan, den Migrationspakt ohne öffentliche Diskussion einfach zu verabschieden, sei jedoch verkehrt gewesen. "Um zu einem breiten gesellschaftlichen Konsens zu kommen, hätten wir Diskurse gebraucht." Er selbst hält es für "nicht unproblematisch, dass der Pakt ein etwas allzu einseitig positiven Tonfall zugunsten Migration hat und die Probleme weitgehend verschweigt". So würden viele Menschen unfreiwillig ihre Heimat verlassen und Herkunftsländer gut ausgebildete Arbeitskräfte verlieren.

Um Migrationszwänge zu verringern, plädiert er dafür, in der Entwicklungszusammenarbeit den Fokus auf Beschäftigung zu legen. "Die verstärkte Beschäftigungsorientierung der Entwicklungspolitik unter Entwicklungsminister Gerd Müller, wie sie etwa im Marshallplan mit Afrika erkennbar ist, ist durchaus sinnvoll. Entscheidend dabei ist der Netto-Beschäftigungseffekt: Es müssen mehr Arbeitsplätze geschaffen als vernichtet werden", betonte Rauch.

Allerdings werde auch "eine konsequent beschäftigungsorientierte Handels-, Investitions- und Entwicklungspolitik - von welcher wir noch weit entfernt sind - nicht über Nacht das Defizit an Beschäftigungsmöglichkeiten beheben können". Deshalb bedürfe "es neben der Migrationsursachenbekämpfung auch einer aktiven Förderung legaler Wege für Arbeitsmigration nach Europa", so der Wissenschaftler, der auch als Gutachter für entwicklungspolitische Projekte tätig ist.

Quelle: neues deutschland (ots)

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