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Union kritisiert Blockade bei Waffenlieferungen an Ukraine

Archivmeldung vom 23.02.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.02.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Johann David Wadephul (2020)
Johann David Wadephul (2020)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Unionsfraktionsvize Johann Wadephul hat die Bundesregierung dafür kritisiert, Waffenlieferungen aus deutscher Produktion an die Ukraine zu blockieren. "Das ist schwer nachvollziehbar", sagte er den Sendern RTL und n-tv. "Ich finde vor allen Dingen falsch, dass wir verhindern, dass andere die Ukraine ausstatten."

Das gelte für die Esten, die alte Artillerie-Waffen hatten liefern wollen. "Das hätte Deutschland unterstützen sollen." Grundsätzlich hält Wadephul die deutsche Linie für fragwürdig. "Wenn sie in der Ukraine sitzen und schwer bedroht werden von einer bis an die Zähne bewaffneten Armee, und dann sagt Deutschland als erstes Lazarette zu, was ja voraussetzt, es gibt Verletzte, die versorgt werden müssen, und dann werden Helme angeboten, dann kann man das aus ukrainischer Sicht als zynisch empfinden."

Gleichwohl konstatiert Wadephul, dass Waffenlieferungen aus Deutschland das Kräfteverhältnis nicht ändern und Putin nicht davon abhalten würden zu intervenieren. Insgesamt glaubt Wadephul, der Westen habe Putin unterschätzt und sei zu blauäugig mit ihm umgegangen. "Wir hätten genauer hinhören müssen", so der CDU-Politiker. "2007, vor der Münchener Sicherheitskonferenz, hat er gesagt, die größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts war der Zusammenbruch der Sowjetunion. Ich meine, das ist ein ungeheuerlicher Satz, den man als Deutscher natürlich anders beantworten würde." Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte man merken müssen, "dass er mehr oder anderes will, dass ihm die Nachkriegsordnung nicht wichtig ist".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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