Großbritannien: Kinderdatenbank im Kreuzfeuer der Politik
Archivmeldung vom 02.10.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakIm Land der unbegrenzten Überwachungsmöglichkeiten steht momentan eine Datenbank namens "Contact Point" im Fokus der Befürworter und Kritiker. In ihr sollen alle Kinder aus England und Wales katalogisiert werden.
Konkret geht es um eine Datenbank namens ContactPoint, in der jedes Kind in England und Wales verzeichnet sein soll. Gegen die Datenbank waren bereits mehrfach Bedenken geäußert worden - aus Gründen des Datenschutzes, aber auch weil die Datenbank die Kinder von Prominenten möglicherweise einem erhöhten Risiko aussetzt, beispielsweise einer Entführung zum Opfer zu fallen. Natürlich wecken auch die derzeit häufig auftretenden Datenverluste britischer Behörden nicht gerade Vertrauen in ein solches Projekt.
Nun sprach sich Michael Gove von den Tories, der im Falle eines Wahlsieges wahrscheinlich den Posten des Bildungsministers bekommen wird, entschieden gegen ContactPoint aus. Gegenüber dem Daily Telegraph sagte er:
"ContactPoint kann niemals sicher sein. Wir handeln so, weil wir entschlossen sind, verwundbare Kinder vor Misshandlungen zu schützen - ContactPoint würde dieses Risiko erhöhen. Die Regierung hat gezeigt, dass man ihr nicht zutrauen kann, große Datenbanken aufzusetzen, und dass sie nicht versprechen kann, dass Unbefugte nicht in der Lage wären, auf die Datenbank zuzugreifen."