Prosor: "Arabisches Quartett" soll Palästinenserstaat schaffen
Archivmeldung vom 26.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer israelische Botschafter in Berlin, Ron Prosor, hat einen Weg zu einer Friedensordnung nach dem Krieg aufgezeigt. "Ich bin der Überzeugung, dass die pragmatischen Staaten im Nahen Osten - Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Jordanien, Ägypten - direkt beteiligt werden müssen", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Wir brauchen ein arabisches Quartett für eine Friedenslösung."
Diese Staaten müssten die Verantwortung dafür übernehmen, dass "im
Gazastreifen ein demokratischer palästinensischer Staat entsteht".
Israel werde "nie wieder einen Terrorstaat in unserer unmittelbaren
Nachbarschaft dulden", erklärte der Botschafter.
Deutschland
könnte sich Prosor zufolge an der Deradikalisierung der
palästinensischen Bevölkerung beteiligen. "Es geht um politische Bildung
- angefangen in den Schulen", sagte er. Bisher würden keine
Geistesgrößen wie Einstein oder Marie Curie als Vorbilder gezeigt,
sondern Terroristen wie Dalal Mughrabi, die 1978 an der Ermordung von 38
Israelis beteiligt gewesen sei. "Gerade Deutschland kann einen großen
Beitrag bei der Deradikalisierung leisten - und auf eigene Erfahrungen
bei der Entnazifizierung nach 1945 zurückgreifen." Einen Neuanfang könne
es nur ohne die Hamas und ihre Ideologie geben.
Knapp ein Jahr
nach dem Oktober-Massaker habe Israel 85 Prozent der terroristischen
Streitkräfte im Gazastreifen beseitigt. "Aber noch immer sind 101
Geiseln in den Händen der Hamas", sagte Prosor. "Wenn die Geiseln
freigelassen werden, können wir morgen einen Waffenstillstand haben.
Dieser Krieg wird nicht enden, bevor die Geiseln wieder in Israel sind."
Israel
habe in dem Krieg "nie gezielt Zivilisten getötet - im Gegensatz zu
Hamas und Hisbollah", behauptete der Botschafter. "Wenn Zivilisten ums
Leben kommen, dann deshalb, weil die Hamas sie als Schutzschilde
missbraucht. Schulen, Moscheen und Krankenhäuser werden für den Krieg
genutzt." Prosor verwies auf die israelischen Verluste im Gazastreifen
und nannte eine neue Zahl. Seit Kriegsbeginn seien 715 Soldaten und
Offiziere gefallen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur