Unterbrochene Lieferketten: Schweiz droht wieder vermehrt Kurzarbeit
Archivmeldung vom 25.10.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Schweizer Bundespräsident Guy Parmelin zeigt sich wegen unterbrochenen Lieferketten besorgt. In der Schweiz könnte im nächsten Jahr vermehrt Kurzarbeit drohen. Schon jetzt führen erste Autozulieferer Kurzarbeit ein. Auch deutsche Produktion lahmt. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Der Schweizer Bundespräsident Guy Parmelin befürchtet für das kommende Jahr wieder vermehrt Kurzarbeit in Schweizer Unternehmen. Schuld daran seien unterbrochene Lieferketten. Arbeit gebe es genug, so Parmelin in einem Interview mit der Zeitung SonntagsBlick, doch es fehle an Einzelteilen und Material, um Produkte fertigstellen zu können.
Verschärfe sich die Lieferkrise in anderen Ländern, sei auch die
Schweiz betroffen. Viele Hersteller sind vom Engpass an elektronischen
Halbleitern geplagt. Die Produktion der Chips war in mehreren
asiatischen Ländern infolge von coronabedingten Lockdowns unterbrochen.
Zudem richteten Hersteller die Produktion für andere Branchen aus. Die
Lieferschwierigkeiten führen schon jetzt zu Kurzarbeit in der Schweizer
Automobilindustrie. Das ergab eine Umfrage der Schweizer
Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP.
Allein wegen der
fehlenden Halbleiter dürften der Automobilbranche in 2021 weltweit
Einnahmen in Höhe von 210 Milliarden US-Dollar entgehen – zu diesem
Ergebnis kommt eine Studie der US-Unternehmensberatung Alix Partners.
Auch deutsche Produktion leidet
Wegen des Mangels an elektronischen Bauteilen soll es in dieser Woche im Mercedes-Benz-Werk in Rastatt, Baden-Württemberg Kurzarbeit geben. Das teilte eine Sprecherin von Mercedes-Benz Cars & Vans am vergangenen Freitag auf Anfrage in Stuttgart mit. Zuvor hatte die Tageszeitung Badische Neueste Nachrichten darüber berichtet.
Das Werk hat mehr als 6.500 Beschäftigte und spielt eine führende
Rolle im Daimler-Produktionsverbund für Kompaktfahrzeuge. 1997 lief dort
die erste A-Klasse von Mercedes-Benz vom Band.
Die "Fahrweise" der
Fabrik werde angepasst. Das werde "für die Beschäftigten größtenteils
über Kurzarbeit ausgeglichen", so die Sprecherin. Wie viele
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen sind, blieb offen. Die
weltweiten Werke von Mercedes-Benz werden hingegen "größtenteils
uneingeschränkt" laufen.
Im Sommer dieses Jahres hatte es wegen der Chipkrise an mehreren Standorten Produktionseinschränkungen gegeben, auch in Rastatt. Wegen des Halbleitermangels gab es einen deutlichen Einbruch der Verkaufszahlen: Die Marke Mercedes-Benz lieferte von Juli bis September weltweit 428.361 Autos aus – das waren über 30 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum."
Quelle: RT DE