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Parteienforscher: Europa braucht neuen Wahlmodus

Archivmeldung vom 12.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der Parteienforscher Jürgen W. Falter schlägt angesichts der Wahlmüdigkeit in Europa ein neues Wahlprozedere vor. "Man könnte die Zahl der für ein Land zu vergebenden Sitze von der nationalen Wahlbeteiligung abhängig machen", sagte Falter im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Ein derartiger Wahlmodus bei Europawahlen könne "so etwas wie Wettbewerb unter den EU-Staaten befördern", schätzt der Politikwissenschaftler ein. "Die Folge wäre: Je höher die nationale Wahlbeteiligung, desto größer der nationale Einfluss in Brüssel", erklärte Falter. Zwar sei der Vorschlag nicht neu, sondern vielmehr "in abgewandelter Form schon in der Weimarer Republik erprobt" worden. "Jedoch sollte man diese Idee ruhig noch einmal durchdenken", regt Falter an.

Das Thema sei allerdings sensibel, betont Falter. "Es besteht die Gefahr, nationalistische Tendenzen zu befördern." Deshalb müsse es "mit Vorsicht" diskutiert werden. Bei der Europawahl 2009 lag die Wahlbeteiligung europaweit bei 43 Prozent. Experten gehen davon aus, dass sie bei den diesjährigen Europawahlen Ende Mai noch niedriger ausfallen könnte.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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