Dritte Explosion im japanischen Kernkraftwerk
Archivmeldung vom 15.03.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm japanischen Atomkraftwerk Fukushima I hat sich am Dienstagmorgen (japanische Zeit) eine weitere Explosion ereignet. Ein Sprecher der Atomsicherheitsbehörde bestätigte im Staatsfernsehen, dass am Dienstag um 6:10 Uhr Ortszeit (22:10 Uhr MEZ) eine Detonation zu hören gewesen sei. Es habe sich Wasserstoff entzündet.
Laut dem Energiekonzern Tepco sei ein Teil der Arbeiter in Sicherheit gebracht worden. Bei der Explosion könnte Medienberichten zufolge der Druckbehälter im Reaktor 2 beschädigt worden sein. Das genaue Ausmaß der Schäden war zunächst unklar. In der Umgebung des Kernkraftwerkes ist dem Sender NHK und der Nachrichtenagentur Kyodo zufolge erhöhte Radioaktivität gemessen worden. Unmittelbare Gefahr für die menschliche Gesundheit bestehe jedoch nicht.
Das japanische Atomkraftwerk Fukushima I war am vergangenen Freitag durch das starke Erdbeben und den anschließenden Tsunami beschädigt worden und es droht aufgrund ausgefallener Kühlanlagen eine Kernschmelze. Insgesamt sind drei Reaktorblöcke des Kraftwerks betroffen. Am Montagabend (deutscher Zeit) hatten Techniker damit begonnen, Meerwasser in den von der aktuellen Explosion betroffenen Reaktorblock 2 zu pumpen. Damit sollten die heißen Brennstäbe, die zuvor über zwei Stunden frei lagen, herunter gekühlt werden.
Instabil ist auch der Reaktor 3, wo sich am Montagmorgen (japanische Zeit) eine Wasserstoffexplosion mit elf Verletzten ereignet hatte. Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde und der japanischen Regierung wurde der Reaktorbehälter dabei jedoch nicht beschädigt. In Reaktorblock 1 bemühen sich Techniker weiterhin um eine Wiederherstellung der Kühlung. Hier waren am Samstag bei einer Explosion vier Menschen verletzt worden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur