Schärfere Waffengesetze: Initiative kritisiert Beschluss der EU-Innenminister
Archivmeldung vom 18.06.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Initiative "Keine Mordwaffen als Sportwaffen!" kritisiert im "Spiegel" den jüngsten Beschluss der EU-Innenminister: Diese hätten eine nach den Anschlägen von Paris geplante Verschärfung des Waffenrechts in entscheidenden Punkten wieder zurückgenommen.
Sportschützen sollen auf Druck der Waffenlobby nun doch weiterhin halbautomatische Sturmgewehre besitzen und nutzen dürfen, so die Intiative. Diese Gewehre sähen aus wie Kriegswaffen, man könne mit ihnen deutlich schneller schießen als mit traditionellen Jagdgewehren.
Psychologische Tests vor Ausstellung oder Verlängerung einer Waffenerlaubnis würden in der Regel nun doch nicht europarechtlich vorgeschrieben: "Wenn das EU-Parlament dem zustimmt, erweist sich die angekündigte Waffenrechtsverschärfung als Beruhigungspille fürs Volk", sagte Roman Grafe, Sprecher der Initiative. Er fordert "mindestens ein Verbot aller halbautomatischen Waffen für Sportschützen und noch besser ein Verbot aller tödlichen Schusswaffen für den Schießsport".
Die EU-Innenminister fällten ihren Beschluss wenige Stunden vor dem Massaker von Orlando, bei dem ein Mann mit einem halbautomatischen Sturmgewehr 49 Menschen erschoss.
Quelle: dts Nachrichtenagentur