Abschiebeoffensive in die Türkei stockt und fällt aus
Die von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) im September 2024 angekündigte Abschiebeoffensive in die Türkei fällt offenbar aus. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Focus unter Berufung auf eine Anfrage an das Ministerium. Demnach wurden in diesem Jahr bis einschließlich Oktober 885 türkische Staatsbürger in ihre Heimat abgeschoben. Laut Ausländerzentralregister sind aber aktuell insgesamt 16.041 Türken ausreisepflichtig.
Die Verantwortung, warum im Gegensatz zu Faesers Ankündigung die Zahl so
gering ausfalle, sieht eine Sprecherin nicht im eigenen Haus. Für
Abschiebungen seien die Länder zuständig, die Bundesregierung führe
"fortlaufend Gespräche mit den türkischen Partnern" zur Rückführung
türkischer Staatsbürger.
Noch im Herbst hatte Faeser einen Deal
mit Ankara angekündigt, nach dem "Rückführungen in die Türkei schneller
und effektiver erfolgen können". Aus Regierungskreisen hieß es damals,
dass die Türkei wöchentlich bis zu 500 Staatsbürger zurücknehmen werde.
Von einem Abschiebeabkommen mit Ankara ist aktuell keine Rede mehr.
Quelle: dts Nachrichtenagentur