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Bundeswehr-Generalinspekteur gegen zu schnellen Afghanistan-Abzug

Archivmeldung vom 09.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Eberhard Zorn (2018)
Eberhard Zorn (2018)

Foto: FlickreviewR 2
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bundeswehr-Generalinspekteur Eberhard Zorn hat vor einem zu schnellen Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan gewarnt. "Ein überhasteter schneller Abzug ohne geregelte Übergabe an die afghanischen Kräfte wäre das falsche Signal", sagte Zorn dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Zorn weiter: "Das würde auch bei unseren Soldatinnen und Soldaten den Sinn des zwanzigjährigen Einsatzes in Frage stellen." Er gehe davon aus, dass die NATO-Verteidigungsminister im Februar entschieden, wie es in Afghanistan weitergehen solle, so Zorn. Er hoffe, "dass die politische Begleitung des Landes fortgesetzt wird, auch wenn der militärische Anteil reduziert wird".

Die Bundeswehr sei darauf vorbereitet, "auf jede Entscheidung aus Brüssel reagieren zu können: vom geordneten gemeinsamen Abzug bis hin zur Überführung in ein Folgeengagement". Aus ihren internationalen Einsätzen habe die Bundeswehr auch Grundsätzliches gelernt. "Entscheidend sind realistische Ziele, umsetzbare Ideen und ein langer Atem", sagte Zorn dem RND. "Zu glauben, man könne in anderen Ländern mal eben die eigenen militärischen Führungsgrundsätze etablieren, ist naiv." Die Einsatzländer hätten eigene Kulturen und Führungsstrukturen. "Das müssen wir akzeptieren und gleichzeitig auf allen Seiten lernen, Verantwortung schritt weise an die lokalen Sicherheitskräfte zu übergeben."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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