FDP will mehr Personal für EU-Zulassung des Corona-Impfstoffs
Archivmeldung vom 04.12.2020
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Freigeschaltet durch André OttIn Deutschland dringen die Parteien auf eine schnelle Entscheidung der EU-Arzneimittelagentur Ema über den Corona-Impfstoff von Biontech. "Die Zulassung des Corona-Impfstoffs muss für die Ema höchste Priorität haben", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP, Marco Buschmann, der "Welt".
Buschmann weiter: "Falls nötig, sollten dafür zusätzliche Ressourcen bereitgestellt werden." Gleichzeitig müsse dafür gesorgt werden, dass die Impfzentren in Deutschland einsatzbereit seien. "Sonst wäre mit einer früheren Zulassung nichts gewonnen." Linke-Fraktionschef Dietmar Bartsch verlangte Aufklärung, warum das Verfahren in der EU einen Monat länger dauern solle als in Großbritannien.
"Es fehlt auf beiden Seiten an Transparenz."
Hinzu komme, dass die Bundesregierung nicht startklar sei. Die Bürger seien bislang nicht informiert, wie die Impfungen ablaufen sollen und was es für Risiken gibt. "Klar ist, Rückschläge wegen einer übereilten Zulassung wären verheerend."
Ziel müsse es sein, die Impfstoffe nach Zulassung in der EU zügig zu verimpfen und hierbei auch die Länder der Welt mit in den Blick zu nehmen, die unter Covid-19 litten und die eine "weniger privilegierte finanzielle Ausgangslage" hätten, so Kordula Schulz-Asche, Infektionsschutzexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion. Unions-Fraktionsvize Georg Nüßlein (CSU) mahnte: "Die Ema muss jetzt alles dafür tun, dass das Zulassungsverfahren so schnell wie möglich durchgeführt wird, ohne Sicherheitsaspekte außer Acht zu lassen."
Seine SPD-Kollegin Bärbel Bas warnte vor einem Vertrauensverlust in der Bevölkerung: "Wir alle warten auf die Zulassung der Impfstoffe. Sicherheit und Wirksamkeit gehen aber vor Schnelligkeit", so Bas. "Für die Akzeptanz des Impfstoffes ist ein transparentes und sicheres Zulassungsverfahren entscheidend. Dies ist gewährleistet." Wichtiger, als ein paar Tage früher mit dem Impfen zu beginnen, sei das Vertrauen der Menschen in den Impfstoff.
Quelle: dts Nachrichtenagentur