Nordkorea-Experte trotz Entspannungspolitik skeptisch
Archivmeldung vom 27.04.2018
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Freigeschaltet durch André OttTrotz der jüngsten Annäherung von Kim Jong-un und Südkoreas Präsident Moon Jae-in glaubt der Nordkorea-Experte Walter Klitz nicht an eine Abrüstung der dortigen Atomwaffen. Er habe in vielen Gesprächen in Nordkorea immer wieder gehört, dass das Regime nicht bereit sei, den Schritt als erstes zu machen, sondern nur im Rahmen einer weltweiten Abrüstungsinitiative, sagte Klitz am Freitag dem Deutschlandfunk.
Er glaube, dass Nordkorea zu einem Deal bereit wäre, der dem Irans ähnle. Klitz rechnet damit, dass das Programm ausgesetzt und das Atomversuchsgelände stillgelegt werde. "Das ist aber im Vergleich zu der Diskussion von 2007 überhaupt nichts Neues. 2007 ist auch ausgesetzt worden, der Kühlreaktor ist sogar gesprengt worden, sehr öffentlichkeitswirksam", sagte Klitz. Doch am Ende sei kein Ergebnis dabei herausgekommen und das Ganze sei an der Frage der Überprüfbarkeit gescheitert, so der Experte. "Damals hatte man sich auf einen Drei-Stufen-Plan verständigt und die Überprüfbarkeit sollte in der dritten Stufe zum Gegenstand der Diskussion werden, sollte aber dann auf Betreiben Südkoreas und Japans in die zweite Stufe vorgezogen werden, und daran ist das Ganze gescheitert. So gesehen: Ich kenne den Film schon. Ich habe ihn mindestens zweimal gesehen", sagte Klitz.
Quelle: dts Nachrichtenagentur