SPD-Vize Stegner lobt Putin-Besuch des Siemens-Chefs
Archivmeldung vom 27.03.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserDer SPD-Bundesvize Ralf Stegner hat Siemens-Chef Joe Kaeser für seinen Besuch beim russischen Präsidenten Wladimir Putin gelobt. "Dialog mit Russland und Entspannungsbemühungen in Europa sind besser als die von manchen gewünschte Sanktionsautomatik, Kontaktsperren oder verbale Kraftmeiereien", sagte Stegner "Handelsblatt-Online". "Insofern ist jeder Beitrag, der die brisante Lage nach der Ukraine-Krise zu entschärfen hilft, nützlich und nicht kritisierenswert."
Gerade Deutschland habe hier Möglichkeiten und Verpflichtungen, den Entspannungsprozess zu befördern, so wie das Außenminister Frank-Walter Steinmeier "beharrlich" versuche. Kaeser hatte Putin am Mittwoch besucht und in dessen Residenz am Rande von Moskau auch den Chef der russischen Eisenbahn, Wladimir Yakunin, getroffen. Yakunin steht auf der Sanktionsliste der USA, seitdem Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektierte. Kaeser hatte dazu im ZDF-"heute journal" gesagt: "Wir schließen nicht Geschäfte mit Menschen ab, die zufällig ein Unternehmen leiten, sondern mit den Unternehmen als Ganzes. Und da sind Einzelpersonen in aller Regel zweitrangig."
Dass er trotz des angespannten Verhältnisses zwischen Russland und dem Westen Putin getroffen habe, sieht Kaeser gelassen, da "wir uns von kurzfristigen Turbulenzen in unserer langfristigen Planung nicht übermäßig leiten lassen". Und er fügt hinzu: "Wenn ich die Kommentare so mancher Altbundeskanzler bewerte, fühlt man sich nicht besonders allein." Gemeint sind Gerhard Schröder und Helmut Schmidt, die beide Verständnis für Putins Vorgehen in der Krim-Krise geäußert hatten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur