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Österreich fordert schnellere Zulassung von Corona-Impfstoffen

Archivmeldung vom 18.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Für eine sehr seltene Erkrankung soll die Arzneimittelsicherheit dramatisch gesenkt werden (Symbolbild)
Für eine sehr seltene Erkrankung soll die Arzneimittelsicherheit dramatisch gesenkt werden (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Österreich kritisiert das Tempo der europäischen Arzneimittelagentur EMA bei der Marktzulassung von Impfstoffen gegen Covid-19. "Jetzt ist prioritär, dass die Menschen, die eine Impfung möchten, so rasch wie möglich eine bekommen. Daher ist es entscheidend, dass die Ema unbürokratisch Impfstoffe zulässt", sagte die österreichische Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) dem "Handelsblatt" in Brüssel.

Edtstadler weiter: "Es ist jetzt nicht die Zeit für Bürokratie und Umständlichkeit." Österreich setzt im Kampf gegen die Pandemie auf Massentests, um sowohl Einheimische als auch Gäste zu schützen und dem Tourismus wieder eine Perspektive zu geben. "Österreich hat die Testkapazitäten massiv ausgebaut und testet pro Woche mehr als eine Million Menschen. Damit sind wir im europäischen Spitzenfeld. Ich halte ein engmaschiges Testen daher für den entscheidenden Schritt", sagte die Vertraute von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Edtstadler  plädiert auch für ein europäisches Impfzertifikat und fordert eine europaweite Koordinierung zur raschen Einführung. Edtstadler besucht an diesem Donnerstag Berlin und trifft dort Europa-Staatsminister Michael Roth (SPD) und Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Grenze zu Tirol zu schließen, übt die österreichische Europaministerin deutliche Kritik. Sie fordert einen anderen Umgang Deutschlands mit Österreich: "Ich erwarte mir, dass unter Nachbarn anders vorgegangen wird. Sowohl die Kommunikation als auch das einseitige Vorgehen waren kontraproduktiv", sagte Edtstadler. Gerade in eng verbundenen Regionen müsse es möglich sein, gemeinsam "lebensnahe und pragmatische Lösungen" zu finden. "Zu Beginn der Pandemie haben wir bereits abrupte Grenzschließungen erlebt, und eine der großen Lehren war es, genau das nicht zu wiederholen, sondern abgestimmt und besonnen vorzugehen", sagte die österreichische Europaministerin. Sie plädiert dafür, das kleine deutsche Eck – die für die Wirtschaft wichtige Verbindung von Tirol über Lofer im österreichischen Bundesland Salzburg ins bayerische Bad Reichhall – wieder zu öffnen. "Das kleine deutsche Eck ist eine wirtschaftliche Lebensader. Daher ist die De-facto-Sperre des kleinen deutschen Ecks inakzeptabel", sagte Edtstadler.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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