Agentur GIZ verspricht Frauen und Mädchen in Afghanistan Hilfe
Archivmeldung vom 30.12.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.12.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie staatliche deutsche Entwicklungshilfeorganisation GIZ hat zugesichert, auch nach ihrem vollständigen Rückzug aus Afghanistan zum Jahresende die Bevölkerung in dem von den Taliban beherrschten Land nicht allein zu lassen. "Die GIZ arbeitet weiterhin für die Menschen in Afghanistan, allerdings in einer anderen Struktur", sagte der Chef der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Thorsten Schäfer-Gümbel, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Der Machtwechsel hat die Arbeit in Afghanistan sehr verändert. Dieser
Situation passen wir uns an", sagte er mit Blick auf die Entscheidung
der Bundesregierung, wonach die GIZ ab Anfang 2025 keine eigenen
Mitarbeitenden mehr vor Ort beschäftigt. Künftig werden Hilfsprojekte
ausschließlich über Nichtregierungsorganisationen umgesetzt.
Nach
aktuellen Angaben der GIZ handelt es dabei unter anderem um die
Welthungerhilfe, Save the Children und das International Rescue
Committee (IRC). "Unsere Arbeit in Afghanistan bleibt wichtig, denn seit
August 2021 haben sich die Lebensumstände der Menschen drastisch
verändert", so GIZ-Chef Schäfer-Gümbel.
Nach Angaben der GIZ
bleibt der Schwerpunkt der Arbeit, das tägliche Leben der Bevölkerung zu
sichern, etwa durch die Versorgung mit Wasser. Im Mittelpunkt der Hilfe
stünden Frauen und Mädchen, erklärte die Organisation. So würden
Beratungsangebote und Kleinstkredite finanziert, mit deren Hilfe Frauen
ein kleines Geschäft oder ein Gewerbe aufbauen könnten. Frauen würden
zudem dabei unterstützt, Saatgut und Setzlinge von Nutzpflanzen zu
züchten, um Einkommen zu erzielen und ihre Familien zu versorgen.
"Der
Privatsektor ist aktuell der einzige Bereich, in dem Frauen Einkommens-
und Beschäftigungsmöglichkeiten finden", beklagte die GIZ. Die GIZ war
seit 2002 in Afghanistan aktiv - mit deutschen oder internationalen
Mitarbeitern sowie Ortskräften. Die erste Gruppe war schon seit der
Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 nicht mehr vor Ort.
Allen lokalen Beschäftigten wurde zum Jahresende 2024 gekündigt.
Laut
GIZ werden künftig die Projekte der staatlichen Entwicklungshilfe aus
Deutschland oder einem "Drittland" heraus betreuen. Die Arbeit vor Ort
übernähmen ausschließlich die beauftragten Organisationen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur