Interessante Nebenaktivitäten: Drogenlabor auf NATO-Atomstützpunkt ausgehoben
Archivmeldung vom 29.06.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićAuf einem belgischen Militärstützpunkt, auf dem auch Atomwaffen der NATO deponiert sind, wurde ein heimliches Drogenlabor entdeckt, in dem im großen Stil auch die synthetische Droge Ecstasy hergestellt wurde. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at" unter Verweis auf einen Bericht auf "T-Online".
Weiter berichtet das Magazin: "Wie die Staatsanwaltschaft der Provinz Limburg am Dienstag mitteilte, wurde das Labor auf dem Stützpunkt Kleine Brogel im Norden Belgiens aufgespürt. Ausgehoben worden sei es dann mit Hilfe von Experten der Bundespolizei des Kriminologischen Instituts und des Zivilschutzes.
Die beiden festgenommenen Verdächtigen wurden bereits wieder entlassen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Beide seien nicht beim belgischen Verteidigungsministerium beschäftigt. Ob weitere Ermittlungen gegen beide laufen, wurde offengelassen. Außer von den belgischen Luftstreitkräften, wird die Militärbasis auch von der US-Luftwaffe genutzt. Der belgische Abgeordnete Samuel Cogolati von der Partei Ecolo hatte 2019 berichtet, dass dort „zehn bis 20″ Atomsprengköpfe für die NATO lagern würden. Nach Erkenntnissen der Ermittler wird die an die Niederlande angrenzende Provinz Limburg von Kriminellen häufiger für Rauschgiftlager und Drogen-Labore genutzt.
Belgien als Hotspot berüchtigt
Belgien ist seit langem als ein Zentrum für die Herstellung von Drogen, besonders von Ecstasy, in Europa bekannt. Gerade die beiden gleichnamigen Provinzen in Belgien und den Niederlanden stehen dabei immer wieder im Fokus der Ermittlungen. Über den Hafen von Antwerpen gelangen riesige Mengen von Kokain ins Land, und die Produktion von Pillen kostet offenbar weniger als 50 Euro-Cent -während der Straßenverkaufswert in Belgien und den Niederlanden bei rund 5 Euro liegt. In Australien kann man sie jedoch für mindestens 20 Euro verkaufen.
Immer wieder Riesenfunde
Der Handel mit dieser Art von Drogen verläuft in Belgien häufig per Internet nach dem Vorbild normaler Online-Händler. 2017 wurde in den Niederlanden, an der Grenze zu Belgien, Material zur Herstellung von einer Milliarde Ecstasy-Pillen gefunden. Und bereits 2013 war auf einem abgeschiedenen Bauernhof ein riesiges Labor entdeckt worden, das die Kapazität zur Herstellung von Millionen Ecstasy-Pillen hatte. Es handelte sich damals um die größte derartige Anlage in Europa. Vertrauenserweckend ist es allerdings weniger, dass ausgerechnet in den Herzkammern der nuklearen westlichen Abschreckung, in Militärstützpunkten und in der Nähe von Waffenarsenalen, mit synthetischen Drogen hantiert wird."
- Datenbasis: T-Online
Quelle: Wochenblick