Dollar-Ära vor dem Aus? China könnte Saudis zu Ölhandel in Yuan zwingen
Archivmeldung vom 13.10.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittChina wird mit hoher Wahrscheinlichkeit Saudi-Arabien dazu zwingen, den Ölhandel zukünftig in Yuan abzuwickeln. Weitere Länder könnten diesem Beispiel folgen. Diese Meinung vertritt der führende Ökonom und Experte des amerikanischen Consultingunternehmens High Weighted Economic Review Karl Weinberg. In einem Interview für das amerikanische Nachrichtenportal CNBS erklärte der Wirtschaftsexperte, warum er damit große Veränderungen beim weltweiten Ölgeschäft kommen sieht und die Zukunft des Dollars als die führende Währung für den Ölhandel in Frage stellt.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik"schreibt weiter: "Sollten etwa weitere Länder dem Beispiel Chinas folgen und den Dollar nicht mehr für ihre Ölgeschäfte benutzen wollen, wäre das ein empfindlicher Schlag gegen den Dollar, so Weinberg.
Im Moment sei China bereits zum Schlüsselspieler auf dem internationalen Ölmarkt aufgestiegen, nachdem es die USA als größten Ölimporteur abgelöst hatte.
Riad habe diese Entwicklung sicher genau beobachtet und auch den Umstand, dass in wenigen Jahren China auch in seinem Verbrauch den US-Verbrauch überholen werde, erklärt der Experte.
„Ich glaube, dass die Zahlungsgeschäfte für Öl in Yuan kommen werden und sobald sich Saudi-Arabien dazu entschließt, dies zu akzeptieren – so wie die Chinesen sie dazu zwingen werden – wird der Rest des Ölmarktes ihnen folgen“ erklärte Weinberg.
Riad nahm den Dollar als Zahlungsmittel für die gesamten Ölexporte des Landes im Jahr 1974 an, als der damalige US-Präsident Richard Nixon und der saudische König Faisal ibn Abd al-Aziz eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten.
Einige Länder – allen voran Russland und China – haben bereits Schritte unternommen, um den Einfluss des Dollars aus dem bilateralen Ölhandel zu verdrängen.
Russland und Saudi-Arabien sind dabei die beiden größten Öllieferanten für die Volksrepublik.
Im Juni letzten Jahres vereinbarten Moskau und Peking zudem die Schaffung eines Investitionsfonds im Umfang von 68 Milliarden Yuan (etwa zehn Milliarden US-Dollar), um die Geschäfte in Yuan und Rubeln zu vereinfachen."
Quelle: Sputnik (Deutschland)