Pro Asyl kritisiert Abwehrhaltung der Flüchtlingspolitik
Archivmeldung vom 08.10.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Menschenrechtsorganisation Pro Asyl kritisiert nach dem jüngsten Bootsunglück vor der Küste Lampedusas die deutsche wie die europäische Flüchtlingspolitik. "Es herrscht unverändert eine Abwehrhaltung. Die bestimmt die Diskussionen", sagte Günter Burkhardt, Geschäftsführer von Pro Asyl, in einem Gespräch mit der Tageszeitung "neues deutschland" (Mittwochausgabe).
Eine von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) ins Gespräch gebrachte verbesserte Kooperation mit afrikanischen Staaten betrachtet Burkhardt skeptisch: Es mache keinen Sinn, "eine Verstärkung von Entwicklungshilfe" in Staaten wie Eritrea oder Somalia zu fordern, in denen das Militär oder Warlords herrschen. Stattdessen appelliert Burkhardt an die Verantwortung der EU. Die Union müsse ihre Grenzen öffnen und "großzügig Visa erteilen für Flüchtlinge, die nach Europa wollen und Schutz benötigen". Deutschland rät die Menschenrechtsorganisation dazu, das Resettlement-Programm ausbauen, wonach von der UNHCR anerkannte Flüchtlinge aus Nicht-EU-Staaten aufgenommen werden.
Quelle: neues deutschland (ots)