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Ägyptens Außenminister kritisiert Druck aus den USA

Archivmeldung vom 10.02.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.02.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ahmed Abu-El Gheit Bild: Antje Wildgrube / de.wikipedia.org
Ahmed Abu-El Gheit Bild: Antje Wildgrube / de.wikipedia.org

Der ägyptische Außenminister Ahmed Aboul Gheit hat den USA vorgeworfen, den nordafrikanischen Staat zu stark unter Druck zu setzen. "Wenn man von einem großen Land wie Ägypten unverzügliche Reformen fordert, dann drückt man ihm seinen Willen auf", sagte Gheit am Mittwoch in einem Interview mit dem US-Sender PBS.

Die amerikanische Reaktion habe Verwirrung gestiftet, dies sei keineswegs hilfreich. Auf die Frage, ob der ägyptische Präsident Mubarak dem Land schade, indem weiter an seinem Amt festhält, sagte Gheit: "Der Präsident ist ein ehrlicher Mensch, der für Wohlstand und Stabilität des Landes steht. Er glaubt fest daran, dass Stabilität weiterhin grundlegend für Entwicklung und Fortschritt in Ägypten ist." Würde Mubarak zurücktreten, führe dies nur zu Chaos und mehr Gewalt, so Gheit.

Amnesty Deutschland fordert Stopp von Waffenlieferungen nach Ägypten

Angesichts der anhaltenden politischen Unruhen in Ägypten hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty Deutschland von der Bundesregierung den Stopp von Waffenlieferungen in den nordafrikanischen Staat gefordert. "Es dürfen natürlich keine Waffen mehr geliefert werden an das Regime Mubarak", sagte Monika Lüke, Chefin von Amnesty Deutschland, am Mittwoch im Interview mit dem Deutschlandfunk. "Wenn es die Bundesregierung ernst meint mit dem, was sie im Koalitionsvertrag proklamiert hat, nämlich eine werteorientierte Außenpolitik zu machen, und wenn die Bundesregierung ihre eigenen Menschenrechtsverpflichtungsbekenntnisse ernst nimmt, dann dürfen in diese Region keine Waffen mehr geliefert werden. Das ist ganz klar, das muss aufhören." Es müsse außerdem von der Bundesregierung gefordert werden, "dass die Gefängnisse geöffnet werden, dass diejenigen rauskommen, die dort unrechtmäßig in Haft sind, dass untersucht wird, dass die Opfer von Menschenrechtsverletzungen zu ihrem Recht kommen", so Lüke.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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