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Mafia-Experte Mattioli: Kriminelle Machenschaften nur mit Kultur der Legalität und Kontrolldruck eindämmbar

Archivmeldung vom 04.11.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: berlin-pics  / pixelio.de
Bild: berlin-pics / pixelio.de

Der am Donnerstag beginnende "Maxi-Prozess" in Rom gegen "Mafia Capitale" gibt für den Mafia-Experten Sandro Mattioli Lehren nicht nur für Italien. "Das aktuelle Verfahren zeigt, dass man kriminelle Machenschaften wie die sie begünstigenden Umstände nur mit einer Kultur der Legalität eindämmen kann. Und mit mutigen Menschen, die diese Kultur vertreten", schreibt der Autor und Vorsitzende des Vereins "Mafia? Nein danke!" in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues deutschland".

Erst der Umzug des Staatsanwaltes Giuseppe Pignatone aus Reggio Calabria und die von ihm eingeleiteten Ermittlungen legten laut Mattioli den Grundstein für das jetzige Verfahren gegen Mafia Capitale. Günstig sei auch gewesen, dass mit Ignazio Marino ein Mann Bürgermeister wurde, der anfing, in seiner Stadt aufzuräumen. Dies zeige, dass in Italien die Selbstreinigungskräfte funktionierten. Die Italiener könnten stolz darauf sein, "dass die Kultur der Legalität mit der Eröffnung des Hauptverfahrens einen ersten Stich gemacht hat".

Kritisch sieht Mattioli den Umgang mit ähnlichen Skandalen in Deutschland. "In Deutschland wähnen wir uns gerne im Land der Sauberen. Doch ein Blick in die Nachrichten zeigt, wie falsch diese Einschätzung ist", schreibt der Mafia-Experte mit Blick auf die Ermittlungen gegen den DFB, am Berliner Flughafen oder gegen die Deutsche Bank. Mattioli sieht als Grund dafür fehlende Kontrolle: "Die Kultur der Legalität dominiert überall dort nicht, wo kein Kontrolldruck herrscht."

Quelle: neues deutschland (ots)

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