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Sri Lanka: Flüchtlinge werden ins Minenfeld getrieben

Archivmeldung vom 20.03.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Seit Anfang letzter Woche eskaliert der Krieg zwischen Regierungstruppen und tamilischen Rebellen in der Region Batticaloa an der Ostküste Sri Lankas. Wie die Frankfurter Hilfsorganisation, medico international, mitteilt, sind die Flüchtlingszahlen in einer Woche um hunderttausend gestiegen.

In der Folge massiver Luftangriffe und unausgesetzten Artilleriefeuers der srilankischen Armee befinden sich jetzt 152.000 Menschen auf der Flucht. Die Armee treibt Flüchtlinge seit Tagen gegen ihren Willen immer wieder in das von tausenden von Minen übersäte Kampfgebiet zurück. Sowohl Armee als auch Rebellen errichten Stellungen in unmittelbarer Nähe der Flüchtlingslager und missbrauchen die Flüchtlinge bewusst als menschliche Schutzschilde.

Ethnische Säuberungen Darüber hinaus führt die Regierungsarmee in den tamilischen besiedelten Gebieten bei Sampur ethnische Säuberungen durch. Sie vertreibt die tamilischen Bewohner und baut gezielt singhalesische Siedlungen auf.

Hilfsorganisationen werden in ihrer Arbeit von Regierungs- und Armeestellen behindert, die gleichzeitig keinerlei Maßnahmen zur Versorgung der Flüchtlinge ergreifen. Nach Angaben des UN-Hilfskoordinators John Holmes ist nicht einmal die Grundversorgung gesichert, da es selbst an Unterkunftsmöglichkeiten, Nahrungsmitteln und Wasser fehlt. Die Menschen sind unter katastrophalen hygienischen Bedingungen zusammengepfercht und von massenhaften Durchfall-, Erkältungs- und Fiebererkrankungen bedroht. medico international ist mit Partnern vor Ort tätig. Diese führen gegenwärtig mobile Sprechstunden zur Versorgung der Flüchtlinge durch.

Quelle: Pressemitteilung medico international

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