Brasilianische Arbeiterbewegung kündigt weitere Proteste bei der WM an
Archivmeldung vom 03.07.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserDie für viele Proteste vor und während der Fußball-WM in Brasilien verantwortliche Bewegung Obdachloser Arbeiter MTST (Movimento dos Trabalhadores Sem Terra) begrüßt die Entscheidung der Regierung, 2000 bezahlbare Wohnungen in der Nähe des WM-Stadions von São Paulo zu bauen, gibt sich mit dem Schritt jedoch nicht zufrieden.
"Es gibt noch so viel zu tun, denn Brasilien ist ein schrecklich segregiertes Land. Die Trennung zwischen Reich und Arm ist fest zementiert. São Paulo ist nur ein kleiner Schritt", sagte MTST-Sprecher Henrique Sater der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Freitagausgabe). "Aber was bedeuten die 2000 Wohnungen? In der Metropolregion leben 19 Millionen Menschen. In der Gegend rund um das WM-Stadion haben sich die Mieten in den vergangenen drei Jahren verdreifacht."
MTST sorgte in der Vergangenheit immer wieder für Aufsehen, indem die Bewegung Gebäude und Grundstücke besetzte, um ihre Forderungen durchzusetzen. "Die Weltmeisterschaft ist für uns Klassenkampf. Wir erzeugen mit unseren Aktionen am Rande der WM ein Geräusch, das die Gesellschaft nicht überhören kann", verteidigte Sater die Proteste, auch wenn er sich enttäuscht zeigte, dass sie nicht mehr von so vielen Teilnehmern besucht wurden wie beim Confederations Cup vor einem Jahr. "Sicher ist es schade, dass nicht noch mehr Menschen dabei sind. Die Proteste sind aber kein Selbstzweck. Und der Kampf geht weiter, auch ohne Copa."
Quelle: neues deutschland (ots)