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Sinn will neue Verhandlungen mit Großbritannien

Archivmeldung vom 14.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Hans-Werner Sinn (2017)
Hans-Werner Sinn (2017)

Foto: Author
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Ökonom Hans-Werner Sinn hat die Bundesregierung aufgefordert, in Brüssel auf neue Verhandlungen mit Großbritannien zu drängen, um die Briten in der EU zu halten. "Deutschland sollte auf jeden Fall darauf drängen, dass die EU London noch einmal Verhandlungen anbietet", sagte der Finanzwissenschaftler der "Welt".

Johnson habe, ohne es zu wollen, die Büchse nochmals aufgemacht und nun die Gegner des harten Brexit vereint. "In dieser kritischen Phase sollte die EU in letzter Sekunde noch einmal an das britische Volk herantreten mit einem ganz konkreten Angebot; nämlich darüber zu verhandeln, wie die EU so verändert werden kann, dass die Briten auch künftig noch gerne Mitglied bleiben."

Die EU solle Großbritannien vor allem beim Thema Migration entgegenkommen; dem Kernthema der Brexit-Bewegung. "Es geht den Briten darum, dass sie nicht weiter ein Magnet für Sozialmigranten aus Osteuropa sind. Das muss Deutschland doch auch wollen", sagte Sinn der "Welt". Die Interessen von Berlin und London lägen deshalb gar nicht weit auseinander. "Die Freizügigkeit in der Europäischen Union ist eine großartige Errungenschaft, aber sie ist schädlich, wenn sie zur Einwanderung in die Sozialsysteme führt. Diese Sozialmagneten sollte die EU durch eine verzögerte Integration von EU-Migranten in die Sozialsysteme au sschalten." Er warnt, dass vor allem Deutschland unter dem Brexit leiden werde.

"Für Deutschland ist der Brexit eine mittlere Katastrophe. Die Briten waren und sind auf europäischer Ebene die Partner der Deutschen in vielen Konflikten, etwa bei der Wettbewerbspolitik oder beim Außenhandel", sagte der Ökonom. "Aus Sicht der Deutschen waren die Briten immer ein Korrektiv gegen überzogene oder falsche Vorstellungen wie sie in Frankreich oder Südeuropa vorherrschen, etwa wenn es um höhere Staatsausgaben, mehr staatlichen Dirigismus oder Protektionismus geht." Andere EU-Länder hingegen könnten den Austritt der Briten sogar insgeheim begrüßen. "Die einen reden den Brexit klein und die anderen freuen sich insgeheim, weil sie die Briten ohnehin nicht in der EU haben wollen", sagte der ehemalige Präsident des Münchener Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo). "Vor allem Frankreich will eine andere EU, als sie die Briten verfolgt haben. Ich werde den Eindruck nicht los, der Brexit kommt Macron ganz gelegen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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