Grünen-Verteidigungspolitikerin für Fortsetzung der Mali-Mission
Archivmeldung vom 03.09.2022
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Grünen-Verteidigungspolitikerin Sara Nanni wirbt für den Verbleib der Bundeswehr in Mali - und sieht bei den Vereinten Nationen eine Mitverantwortung für die jüngsten Abstimmungsschwierigkeiten mit der malischen Regierung. "Zurzeit spricht nichts dafür, Mali zu verlassen. Im Gegenteil: Sehr viel spricht dafür, vor Ort zu bleiben", sagte sie dem "Spiegel".
Klar sei: "Wenn Deutschland aus Gao abzieht, wird der Standort nicht zu halten sein. Das hätte schwerwiegende Folgen für die Stabilität in der Region. Der Abzug der Franzosen zeigt ja: Wenn Liegenschaften frei werden, ziehen dort die Russen ein", so Nanni.
Die Obfrau der Grünen im Verteidigungsausschuss des Bundestags hält sich seit Mittwoch in der Sahel-Region auf. Nanni äußerte Verständnis für das zuletzt stark umstrittene Vorgehen der malischen Militärregierung gegenüber Truppenstellern wie Deutschland: "Mein Eindruck ist, dass Mali einen Souveränitätsschub machen will. Die Regierung schaut jetzt genauer hin: Wer kommt ins Land und was bringt er mit." Sie könne verstehen, dass die Malier das administrative Verfahren ändern wollen, die UNO sei dem neuen System jedoch noch nicht gewachsen.
"Die neue Bürokratie stellt vor allem die UNO-Blauhelmmission `Minusma` vor große Herausforderungen. `Minusma` erfüllt die neuen Anforderungen nicht so schnell, wie es nötig wäre", so Nanni.
Zugleich mahnte die Grünen-Politikerin zur Mäßigung in der Debatte über einen Abzug der Bundeswehr aus Mali. Sie löse große Verunsicherung aus: Die Kameraden vor Ort könnten die Lage einschätzen, sie ließen sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. "Aber sie mussten ihre besorgten Familien am Telefon oder via Mail beruhigen. Das hat in der Truppe zu großer Verärgerung geführt", sagte die Verteidigungspolitikerin. "Wir Politiker und Politikerinnen müssen im Blick haben, dass unser Reden über Mali aus der Ferne große Verunsicherung bei den Familien auslöst."
Quelle: dts Nachrichtenagentur