Verbrenner-Streit spitzt sich zu: FDP setzt von der Leyen Ultimatum
Archivmeldung vom 23.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie FDP setzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) unter Druck, die von der CDU im Europa-Wahlkampf geforderte Rückabwicklung des Verbrenner-Verbots auf EU-Ebene umsetzen.
Der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Dürr sagte zu "Bild"
(Dienstagsausgabe): "Meine glasklare Erwartung ist, dass Ursula von der
Leyen in den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit eine Neuregelung vorlegt,
mit der das Verbrennerverbot gekippt wird. Ansonsten wäre der Wahlkampf
der Union Wählertäuschung gewesen." Im Wahlkampf hätte die CDU
Versprechungen gemacht, aber "was Ursula von der Leyen vorhat, ist
völlig offen". Dabei könnten Verbrenner-Autos könnten heute schon
klimaneutral betrieben werden.
Auch Manfred Weber (CSU),
EVP-Partei- und Fraktionsvorsitzender in Brüssel, verlangt von Ursula
von der Leyen Ergebnisse: "Die Kommission muss jetzt liefern. Wir haben
durchgesetzt, dass das Verbrenner-Gesetz überarbeitet wird. Ein
generelles Verbrenner-Verbot wird mit der EVP nicht kommen", so Weber zu
"Bild". Die EVP stehe für die Verbindung von Technologieoffenheit mit
Klimaschutz.
Auch in der Industrie ist die EU-Gesetzgebung
umstritten. Ein BMW-Sprecher sagte zu "Bild": "Das plakative Verbot
einer Antriebstechnologie mag heute für einige Akteure einen politischen
Symbolwert haben - ohne die entsprechenden Rahmenbedingungen wird es
sich am Ende aber nicht umsetzen lassen. Deswegen lehnen wir ein
vollständiges Verbrenner-Verbot für 2035 ab."
Quelle: dts Nachrichtenagentur