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Ex-Nato-General Kujat warnt vor schleichender Verwicklung in Ukraine-Konflikt

Archivmeldung vom 11.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ukraine: Ukrainian troops guarding a road in Donbass
Ukraine: Ukrainian troops guarding a road in Donbass

Foto: Natuur12
Lizenz: CC BY 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der frühere Chef des Nato-Planungsrates und ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, hat Deutschland und die übrige Nato "vor einer schleichenden Verwicklung" in den ukrainischen Konflikt gewarnt.

Vor dem Hintergrund möglicher Waffenlieferungen an die Ukraine meint Kujat gegenüber der "Leipziger Volkszeitung": "Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht durch unsere Affinität zur Ukraine in einen Konflikt hineinziehen lassen, den wir im Ergebnis nicht mehr beherrschen können." Grundsätzlich würden Waffenlieferungen eine politische Lösung erschweren. Angesichts "des desolaten Zustands", in dem sich die ukrainische Armee befinde, müssten Waffensysteme mit viel Ausbildungsaufwand und über einen langen Zeitraum geliefert werden, um Wirkung zu erzielen. Die akute Krise verlange aber nach einer kurzfristigen Wirkung. Kujat machte zudem deutlich, dass die Verhandlungen der Bundeskanzlerin und des französischen Präsidenten mit Putin und der Ukraine nur Zwischenschritte für einen Waffenstillstand regeln könnten. "Ohne eine direkte Verhandlungsteilnahme von US-Präsident Barack Obama werden weder Putin noch die Ukraine einer politischen Lösung zustimmen." Es sei "falsch", wenn die Bundeskanzlerin versuche, die Ukraine und Russland zusammenzubringen. "Erfolgreich werden am Ende nur Verhandlungen sein, bei denen nach dem Vorbild der einstigen 2+4-Verhandlungen die Ukraine und die Separatisten am Katzentisch und die Großen mit Putin und Obama am offiziellen Verhandlungstisch sitzen." Als konventionell und nuklearstrategisch hochgerüstete Macht "braucht Putin die Runde mit Obama auf Augenhöhe." Wenn Angela Merkel Verhandlungserfolg haben wolle, "muss bei ihr das Umdenken beginnen."

Quelle: Leipziger Volkszeitung (ots)

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