47. Jahrestag des Volksaufstandes in Tibet
Archivmeldung vom 10.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Jahrestag der gewaltsamen Niederschlagung des tibetischen Volksaufstandes vom 10. März 1959 mahnt zu friedlicher Lösung des immer noch schwelenden Tibetkonflikts. Die Internationale Staatengemeinschaft muss sich nachhaltig und mit lauter Stimme für Tibet und die Politik des XIV. Dalai Lama einsetzen, erklärte gestern die International Campaign for Tibet Deutschland (ICT) in Berlin.
Die Menschenrechtslage in Tibet ist nach wie vor
besorgniserregend, so ICT am gestrigen Donnerstag. Repressionen
gegenüber buddhistischen Geistlichen und Tibetern, die für
Selbstbestimmung und Menschenrechte eintreten, haben sich verschärft.
Das Netz, das chinesische Sicherheitsbehörden um Klöster und
religiöse Einrichtungen ziehen, wird laut ICT-Geschäftsführer Müller
enger.
"In Tibet herrscht ein Klima der Angst, da die chinesischen
Behörden eine "Null-Toleranz"-Politik gegenüber politisch
Andersdenkenden verfolgen. Folter ist weit verbreitet und wird
systematisch angewandt."
Vor diesem Hintergrund sind die fortdauernden Gespräche zwischen
Vertretern des Dalai Lama und der chinesischen Staatsführung, die
unlängst in die fünfte Runde gegangen sind, besonders brisant. "Die
chinesische Staatsführung hat durch das Entgegenkommen der Tibeter
eine historische Chance, die sie nutzen muss", so Müller weiter. Sie
muss jetzt als Zeichen ihrer Ernsthaftigkeit direkte Gespräche mit
dem Dalai Lama aufnehmen und die massiven Menschenrechtsverletzungen
in Tibet sofort beenden, so die Organisation.
Das geistliche und weltliche Oberhaupt der Tibeter vertritt eine
Politik des "mittleren Weges", die zwar substantielle Autonomie der
Tibeter verlangt, unter dieser Voraussetzung aber von der Forderung
nach staatlicher Souveränität Tibets abrückt. "Die internationale
Gemeinschaft muss gerade jetzt mehr Unterstützung für die Tibeter
zeigen". Die Gespräche in Peking seien kein Anlass zur Beruhigung,
sondern Aufforderung, Peking zu echten Schritten zu bewegen.
Quelle: Pressemitteilung ICT-Deutschland