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Dramatische Hungerkatastrophe im Niger: Zahl der schwer unterernährten Kinder um Faktor 4 gestiegen

Archivmeldung vom 03.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Flagge Republik Niger
Flagge Republik Niger

Ja, die Situation sei "sehr ernst" in seinem Land, bestätigt Yacouba Seydou von der humedica-Partnerorganisation HIS während seines Besuchs in Deutschland. Bereits seit Wochen versuchen internationale Hilfsorganisationen und andere Einrichtungen auf die dramatische Hungerkatastrophe aufmerksam zu machen. Die Resonanz ist dem Ausmaß der Not im Land leider nicht angemessen. Und die neuesten Zahlen aus dem humedica-Projekt in Kollo vergrößern die Sorgen: Die Zahl der schwer unterernährten Kinder ist um den Faktor 4 gestiegen.

Gleichzeitig stieg auch die Anzahl der Kinder, die unter einer so genannten moderaten Unterernährung leiden. "Momentan sind es rund 15 Prozent der Kinder", schrieb Simone Winneg in einer alarmierenden Mail am heutigen Morgen. "Auch die Vereinten Nationen erwarten eine weitaus schlimmere Hungersnot als noch 2005."

humedica ist seit fünf Jahren im Land aktiv, verfügt dank einer 2009 eingeweihten Klinik und einem neuen Bettentrakt über eine sehr gute Infrastruktur, um der Hungerkatastrophe mit einem gezielten Ernährungsprogramm und medizinischer Versorgung zu begegnen.

Die Hilfe wird nun dank der gezielten Unterstützung durch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland unmittelbar anlaufen können. In Berlin wurde ein Budget in Höhe von 256.000 Euro für die Hungerhilfe bewilligt.

"Seit wenigen Minuten gibt keine Öffnungszeiten mehr in unserer Klinik", verweist Koordinatorin Simone Winneg stolz auf die nun permanent geöffnete medizinische Anlaufstelle für Menschen in Not.

humedica möchte weiterhin die deutsche Bevölkerung und insbesondere auch die Medien auf das große Leid der nigrischen Bevölkerung hinweisen. "Weil uns das Auswärtige Amt erneut großzügig unterstützt, können wir im Rahmen unserer Klinik ein medizinisches Feeding-Center einrichten", zeigt sich auch humedica-Geschäftsführer Wolfgang Groß erleichtert. "Diese Katastrophe hat jedoch sehr große Ausmaße und bedroht weit mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Unsere Hilfe wird über Monate hinaus dringend benötigt."

humedica erbittet Spenden zur Umsetzung der Hilfsmaßnahmen (humedica e. V., Sparkasse Kaufbeuren, Stichwort: "Niger", Kto 47 47, BLZ 734 500 00).

Quelle: humedica e.V.

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