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SOS-Kinderdörfer dehnen Flüchtlingshilfe auf Syrien aus

Archivmeldung vom 28.07.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.07.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Um der wachsenden Zahl an Flüchtlingen aus dem Libanon die gebotene Unterstützung zu geben, haben die SOS-Kinderdörfer ihr Engagement auf Syrien ausgedehnt. In Notunterkünften nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus versorgen SOS-Mitarbeiter Flüchtlingsfamilien mit dem Nötigsten:

Neben Essen und einer sicheren Schlafmöglichkeit erhalten die Menschen für ihre Kinder Babynahrung und Windeln sowie ärztliche Versorgung. SOS-Mitarbeiter haben dort zudem eine Behelfsküche eingerichtet. Schon etwa 200.000 Menschen sind seit Ausbruch der schweren Kämpfe aus dem Libanon nach Syrien geflüchtet - zum Teil sind die Kinder mit ihren Eltern barfuss aus ihren Dörfern geflohen, nachdem sie tagelang ohne Strom und Wasser in ihren Häusern saßen. Wie das SOS-Team vor Ort berichtet, sind etliche Kinder durch den Lärm der Kampfflugzeuge in ihrer Heimat traumatisiert. Mit ihnen wird in der SOS-Notunterkunft gemalt und gespielt.

Im Libanon unterstützt das SOS-Kinderdorf Sferai weiterhin rund 200 Familien, die sich vor den Luftangriffen in öffentliche Schulen geflüchtet haben. Im Gazastreifen schränken die Grenzblockaden das Leben weiter massiv ein. Wie der Projektleiter des SOS-Kinderdorfes in Rafah berichtet, werden die Grenzen zu Israel gelegentlich geöffnet, um Versorgungslieferungen durchzulassen. "Der Gazastreifen bekommt fast alle Güter über Israel. Wenn die Grenzen dicht sind, kommt nichts herein", so El-Shami. Durch die fallweise Öffnung der Grenzen konnte das SOS-Kinderdorf nach seinen Worten aber genug Vorräte anlegen, nur Treibstoff ist Mangelware.

Mit Hilfe von CARE erwarte man aber eine Lieferung von 1.800 Liter Treibstoff, diese Woche soll den Angaben zufolge die erste Lieferung von 420 Liter kommen. Damit wird unter anderem jener dorfeigene Generator betrieben, der wiederum die Wasserpumpen antreibt. Die Strom- und Wasserversorgung sind die größten Alltagsprobleme für die Bevölkerung - neben der angespannten Sicherheitslage. "Vier bis fünf Stunden pro Tag versorgt das SOS-Kinderdorf Menschen aus der Nachbarschaft mit Wasser, jeden Tag kommen Hunderte und holen sich das Wasser", sagte El-Shami.

El-Shami bezeichnet die gegenwärtige Lage als sehr instabil: "Wir können nicht ans Meer fahren, wir können nicht von Rafah nach Gaza, und auch nicht in die Gegenden, wo Landwirtschaft betrieben wird. Alle Kinder sind im SOS-Kinderdorf, auch alle Mütter und Tanten, die in den Ferien waren, sind mittlerweile zurückgekommen. Alle hier beten für den Frieden."

Quelle: Pressemitteilung SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V.

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