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EU-Spitzenbeamte: Oettinger mahnt Berlin zum Handeln

Archivmeldung vom 28.06.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.06.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Günther Oettinger (Dez. 2015)
Günther Oettinger (Dez. 2015)

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der EU-Kommissar für Finanzplanung und Haushalt, Günther Oettinger (CDU), fordert die Bundesregierung auf, sich stärker dafür einzusetzen, dass mehr deutsche Beamte in hochrangige Positionen in der EU aufrücken. "Langfristig ist es notwendig, gerade bei jungen Akademikern stärker für den öffentlichen Dienst in Europa zu werben", sagte Oettinger dem "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe.

Hintergrund von Oettingers Äußerungen ist, dass Deutschland bei der Besetzung der Stellen für Generaldirektoren in der EU weiterhin deutlich hinter Frankreich rangiert. Paris stellt nicht nur mehr dieser einflussreichen Stellen, sondern besetzt zudem auch die wichtigsten Ressorts. "Deutsche sind auf dieser Ebene im Vergleich zur Richtgröße signifikant unterrepräsentiert", heißt es auch in der jüngsten Unterrichtung der Bundesregierung über die deutsche Personalpräsenz in internationalen Organisationen. Während die Spitzenbeamten für die wichtigen Bereiche Finanzmarkt und Energie Franzosen sind, müssten sich die Deutschen oft mit eher nachrangigen Aufgaben zufriedengeben, etwa dem Veröffentlichungswesen, dem Dolmetscherdienst und der internen Revision.

Auch Italien sei mit den Generaldirektoren für Wirtschaft und Finanzen sowie Klima besser aufgestellt als Deutschland, heißt es weiter. Oettinger hob hervor, dass die Brüsseler Rahmenbedingungen für hochqualifizierte Deutsche oft nicht mehr interessant genug seien. "Wenn Sie in der deutschen Ministerialverwaltung einen guten Posten haben und Ihr Partner beispielsweise als Anwältin oder Anwalt arbeitet, ist ein Wechsel, selbst auf Managementpositionen in Brüssel, kaum noch attraktiv", sagte der auch für das Personal zuständige EU-Haushaltskommissar dem "Spiegel".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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