Weise sieht Kapazität für eine Million Asylentscheidungen
Archivmeldung vom 11.07.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach Einschätzung seines Präsidenten Frank-Jürgen Weise wird das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge künftig bis zu eine Million Asylentscheidungen pro Jahr treffen können. "Mit den aktuellen Kapazitäten von 6300 Stellen wäre es möglich, unter Druck bis zu 800.000 Fälle zu bearbeiten", sagte Weise der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
"Wenn wir in den Arbeitsabläufen weiter besser werden, könnten wir bis zu eine Million Fälle pro Jahr schaffen", fügte der BAMF-Chef hinzu. Wichtig sei, dass die Organisation agil sei und sich schnell auf veränderte Zugänge einstellen könne. Bis zum Ende des Jahres gelte das Ziel, alle Vorgänge aus 2015 und früher und einen großen Teil der neu eingegangenen Anträge erledigt zu haben. "Dann würden wir etwa 200.000 Fälle mit ins nächste Jahr nehmen", sagte Weise.
Weise hält Einwanderungsbemühungen trotz Flüchtlingszustroms für nötig
Trotz des aktuellen Flüchtlingszustroms hält der Chef des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Frank-Jürgen Weise, weitere Bemühungen um Einwanderung für nötig. "Unseren Fachkräftemangel decken wir niemals aus der Fluchtmigration", sagte Weise der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Um weiter gezielt Zuwanderung von Fachkräften zu fördern, solle die Freizügigkeit in Europa genutzt, Deutschland für leistungsfähige Menschen attraktiver gemacht und auch außerhalb der EU gesucht werden. "Ob diese Bemühungen in ein Einwanderungsgesetz münden sollten, ist eine politische Frage", sagte Weise. Derzeit seien die Strukturen jedenfalls "zu komplex, um Fachkräften die Integration in Deutschland leicht zu machen".
Quelle: Rheinische Post (ots)