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Belarussische Opposition fordert Kriegsverbrecher-Anklage gegen Lukaschenko

Archivmeldung vom 12.04.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.04.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Alexander Lukaschenko  (2021)
Alexander Lukaschenko (2021)

Bild: Sputnik / Alexey Nikolskiy

Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja fordert, dass Machthaber Alexander Lukaschenko vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag angeklagt wird. "Es steht außer Frage, dass Lukaschenko wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Belarus vor den Strafgerichtshof in Den Haag gestellt werden sollte", teilte Tichanowskaja auf Anfrage der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) mit. Lukaschenko müsse "für jeden ermordeten politischen Gegner, für jeden Akt der Folter, für die Opfer in der Ukraine zur Verantwortung gezogen werden".

Wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine erließ der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag Mitte März bereits einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Belarus' Machthaber Lukaschenko gilt als enger Verbündeter Russlands - auch im Krieg in der Ukraine. Er stellt sein Land als Aufmarschgebiet für russische Truppen zur Verfügung.

Lukaschenko ist in Minsk bereits seit mehr als einem Vierteljahrhundert an der Macht. Von Kritikern wird er als "letzter Diktator Europas" bezeichnet. Der Westen erkennt ihn seit der von zahlreichen Manipulationsvorwürfen geprägten Wahl 2020 nicht mehr als Staatschef an. Massenproteste vor und nach der Wahl ließ er mit Rückendeckung Russlands brutal niederschlagen. Lukaschenko gilt als abhängig von Putin.

Tichanowskaja hatte 2020 gegen Lukaschenko kandidiert. Inzwischen lebt sie in Litauen im Exil. In ihrer Heimat wurde sie zu 15 Jahren Haft verurteilt.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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