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Magazin: BND hörte offenbar EU-Außenbeauftragte Ashton ab

Archivmeldung vom 27.02.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.02.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat offenbar mehr hochrangige Politiker ausgeforscht als bisher bekannt: Der deutsche Auslandsgeheimdienst soll von 2009 an über mehrere Jahre die britische Politikerin Catherine Ashton abgehört haben – und zwar während ihrer Amtszeit als Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik sowie Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" unter Berufung auf Regierungskreise.

Mitte Oktober war bekannt geworden, dass der BND jahrelang nicht nur Suchbegriffe des US-Geheimdienstes NSA in seine Erfassungssysteme eingespeist, sondern auch mit eigenen sogenannten Selektoren europäische und US-Ziele ausgespäht hatte. Dies war offenbar nicht mit seinem Auftragsprofil vereinbar. Im Herbst 2013 soll Kanzleramtschef Ronald Pofalla mit einer Weisung diese Praxis beendet haben.

Weiter heißt es laut "Spiegel" aus Regierungskreisen, dass der BND auch die Handynummer von US-Außenminister John Kerry 2013 in die Erfassung mit aufgenommen hatte. Allerdings habe das direkte Abhören keine Ergebnisse gebracht: Ein BND-Mitarbeiter hatte angeblich statt der Ländervorwahl der USA versehentlich die eines afrikanischen Landes eingegeben. Ausgeforscht worden sei Kerry trotzdem, über andere Anschlüsse – etwa im US-Außenministerium.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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