COP29: Klima-Sonderbeauftragte sieht Chancen für Erfolg in Baku
Deutschlands Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik, Jennifer Morgan, sieht gute Chancen für eine Einigung beim Klimagipfel in Baku. Es sei möglich, "dass wir hier ein neues Kapitel in der Klimafinanzierung aufschlagen", sagte Morgan der "Süddeutschen Zeitung".
Über verschiedene Instrumente ließen sich auch jene Billionen
mobilisieren, die Entwicklungsländer und Inselstaaten fordern. So sei
auch eine Abgabe auf die Förderung fossiler Energie denkbar, sagte
Morgan. Auch über eine Reform der Weltbank ließen sich Mittel
mobilisieren. "Alle Hebel zusammen werden uns weiterbringen", sagte
Morgan. "Die Potenziale sind da."
Die Klimakonferenz geht an
diesem Mittwoch in die entscheidenden Beratungen. Sie soll vor allem ein
neues globales Finanzziel aufstellen; reichere Staaten sollen für
ärmere höhere Hilfen zusagen.
Selbst China, das bisher von festen
Zusagen nichts wissen will, beginne sich zu bewegen. "China will mit
uns zusammenarbeiten, sie sagen: Wir erwarten viel von Europa", sagte
Morgan. "Ich habe geantwortet: Und wir erwarten viel von China."
Auch
die Wahl Donald Trumps habe den Gipfel bisher nicht beeinträchtigt.
"Ich hatte erwartet, dass es mehr Unklarheit für die Verhandlungen
bringen würde", sagte Morgan. Aber bisher konzentrierten sich die
Staaten ganz auf die Ergebnisse in Baku. "Es ist etwas anders als 2016,
bei der letzten Wahl Trumps." Nicht zu übersehen sei aber, dass Öl- und
Gaskonzerne um ihr Überleben kämpften. Gerade deshalb brauche es klare
Signale aus Baku.
Die Konferenz dauert formal noch bis Freitag.
Eine Verlängerung gilt aber angesichts vieler noch ungelöster Fragen als
wahrscheinlich.
Quelle: dts Nachrichtenagentur