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Kroatien gibt Flüchtlingsquote in der EU keine Chance

Archivmeldung vom 17.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Flagge der Republik Kroatien
Flagge der Republik Kroatien

Der von Bundeskanzlerin Angela Merkel angestrebten Quote in der EU zur Verteilung von Hunderttausenden Flüchtlingen gibt Kroatien keine Chance auf dem EU-Gipfel in Brüssel: "Es sieht derzeit nicht besonders gut aus. Vor allem wollen wir nicht, dass es praktisch durch die Hintertür zu einer Erhöhung der bisher festgelegten, aber nicht umgesetzten Verteilungsquote kommen wird", sagte Kroatiens Außenminister Miro Kovac dem "Handelsblatt" in Zagreb.

Mehr als 600.000 Flüchtlinge haben seit Ausbruch der Krise das Balkan-Land durchquert. Zurzeit befinden sich nach Angaben des kroatischen Außenministeriums etwa 400 Migranten im Lande, ein Drittel davon hat sich dazu entschieden, einen Asylantrag zu stellen. Kroatien fordert von Deutschland unterdessen eine Obergrenze bei der Aufnahme von Migranten.

"Wenn es in Deutschland keine Obergrenze gibt, werden weiter Flüchtlinge und Migranten nach Europa, somit auch über Kroatien, kommen wollen. Das liegt auf der Hand", sagte Kovac, fünf Jahre kroatischer Botschafter in Deutschland. "Wir müssen unsere Grenzen wirkungsreich schützen", sagte Kovac. "Die Stabilität unserer Gesellschaften hat Priorität. Nur wenn wir stark bleiben, können wir auch wirklich helfen."

Hinsichtlich einer engen Partnerschaft mit der Türkei geht Kroatien auf Distanz. "Wir sollten auf keinen Fall unsere Standards fallen lassen, um eine Annäherung der Türkei zur Europäischen Union inmitten der Flüchtlingskrise zu ermöglichen. Das wäre sehr schlecht für die Glaubwürdigkeit und den Zusammenhalt der Europäischen Union", sagte Kovac. Der seit Januar amtierende Außenminister plädiert jedoch für ein Ende der Visumspflicht für die Türkei.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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