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Geflüchtete Rohingya: terre des hommes wirft Regierungen in Asien Unmenschlichkeit vor

Archivmeldung vom 19.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Lage des Rakhaing-Staates in Myanmar
Lage des Rakhaing-Staates in Myanmar

Foto: Uwe Dedering
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Angesichts des Elends der aus Myanmar geflüchteten Angehörigen des Volksstammes Rohingya wirft das Kinderhilfswerk terre des hommes (tdh) den Regierungen der Region, die die Flüchtlinge zurückweisen anstatt ihnen Schutz zu gewähren, Unmenschlichkeit und Versagen vor. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni sagte terre-des-hommes-Vorstandsvorsitzende Danuta Sacher: "Die indonesische Regierung kümmert sich überhaupt nicht um die Flüchtlinge, sondern überlässt es nichtstaatlichen Hilfsprojekten, diese Menschen zu empfangen und zu versorgen. Damit verweigert die Regierung ihre humanitären Pflichten und wälzt die Verantwortung auf private Initiativen ab."

Das Hilfswerk mit Sitz in Osnabrück unterstützt derzeit ein Projekt in Indonesien, das sich der geflüchteten Rohingya annimmt. Die muslimische Minderheit wird in ihrer Heimat Myanmar verfolgt, auch Bürgerrechte sollen ihnen verweigert werden.

Staatliches Versagen wie in Südostasien sei in anderer Ausprägung auch in der Europäischen Union festzustellen, kritisierte Sacher. So lasse die EU ihre Mitgliedsländer Griechenland, Italien oder Malta mit der Betreuung der Mittelmeer-Flüchtlinge alleine. Diese Länder seien jedoch mit der Situation überfordert, die Leidtragenden seien die Flüchtlinge, so Sacher.

Mit Blick auf die aktuelle Debatte um eine Quotenregelung zur Verteilung der Flüchtlinge innerhalb der EU nach dem Muster des Emissionshandels forderte sie einen respektvolleren Umgang mit Menschen auf der Flucht, auch in der Wortwahl. "Es geht hier um die humanitäre Pflicht, Menschen in Not zu helfen, nicht um einen Quotenhandel mit Objekten." Ein solcher Ansatz degradiere die Menschen, warnte Sacher. "Es ist höchste Zeit in der EU und in Südostasien, dass die Flüchtlinge als würdige Personen wahrgenommen werden", sagte sie.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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