AmCham-Chef: Man darf TTIP nicht beerdigen
Archivmeldung vom 16.11.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Präsident der American Chamber of Commerce in Germany (AmCham), Bernhard Mattes, warnt davor, das geplante Freihandelsabkommen TTIP aufzugeben: Man dürfe das Abkommen "nicht beerdigen", sagte Matte dem "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe).
"Ein Freihandelsabkommen zwischen Europa und den USA hilft beiden Wirtschaftsblöcken. Das brauchen wir in einer globalen Welt", sagte der Präsident der AmCham. "Doch ich bin auch nicht blauäugig. Wir werden bis zum Ende der Obama-Administration am 20. Januar 2017 kein Ergebnis bei TTIP haben. Ich kann mir vorstellen, dass man in Zukunft langsamer an die Sache herangeht", sagte Mattes weiter. Er appellierte an den künftigen US-Präsidenten Donald Trump, die Errungenschaften des transatlantischen Freihandels nicht zu gefährden. "Ich kann nur hoffen, dass er sich die Fakten der US-Wirtschaft ansieht und deren internationale Verflechtung registriert", sagte Mattes.
Trump war im Wahlkampf gegen den Freihandel zu Felde gezogen und hatte erklärt, er lehne TTIP ab. Mattes äußerte die Hoffnung, "dass Trumps Politik am Ende nicht so rigide sein wird, wie er im Wahlkampf verkündet hat". Die Stimmung in der Wirtschaft in den USA sei "nicht schlecht". Es gebe die Hoffnung, "dass Trump sich eines Besseren besinnt". Hinter der Finanzierung von Trumps Plänen stehe ein großes Fragezeichen, so Mattes. "Er will die Steuern senken und Investitionen anstoßen. Und das alles bei einem gewaltigen Haushaltsdefizit und einem enorm hohen Schuldenstand. Das ist die Quadratur des Kreises."
Mit Blick auf die US-Innenpolitik warnte Mattes vor einer Spaltung der USA. "Ich meine damit das Auseinanderdriften von Arm und Reich sowie die große Kluft zwischen Demokraten und Republikanern. Trump steht vor der großen Aufgabe, diese Spaltung zu überwinden", sagte Mattes.
Quelle: dts Nachrichtenagentur