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Internationaler Haftbefehl gegen Sudans Präsidenten gefährdet Friedensprozess

Archivmeldung vom 04.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wenn der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag (ICC) heute einen Haftbefehl gegen Sudans Staatspräsidenten Omar al Bashir erlässt, drohen in dem ostafrikanischen Land neue Gewaltausbrüche und eine Verschlechterung der humanitären Situation.

Verhandlungen zur Lösung des Darfur-Konflikts könnten ebenfalls ins Stocken geraten, befürchtet die internationale Hilfsorganisation World Vision. "Die bisherigen Friedensbemühungen sind durchaus auf einem guten Weg und ausbaufähig", sagt Friedensreferent Ekki Forberg. "Wir stellen nicht die Verfolgung von Menschenrechtsverletzungen in Frage, halten es aber für wichtig, dass die sudanesische Regierung als Konfliktpartei am Friedensprozess beteiligt bleibt."

Die Hilfsorganisation World Vision, die sich seit 1983 im Sudan engagiert, rechnet mit einer Verschlechterung der Sicherheitslage und damit auch der Arbeitsbedingungen für humanitäre Helfer. Milizentruppen könnten nach einem Haftbefehl gegen al Bashir eine neue Offensive starten. Die größte Gewalt wird in Flüchtlingscamps und Stadtrandslums erwartet, wo verschiedene Ethnien zusammenleben. "Wir könnten Binnenflüchtlinge, die am Existenzminimum leben, nicht mehr ausreichend versorgen, wenn die Gewalt eskaliert", sagt Forberg.

In Darfur leben nach Schätzungen der Vereinten Nationen gut zwei Millionen Menschen in Flüchtlingslagern. Sie können wegen der andauernden Gewalt nicht zurück in ihre Dörfer. World Vision verbessert in Süd-Darfur mit verschiedenen Programmen ihre Ernährung, den Zugang zu Trinkwasser und eine medizinische Grundversorgung. Speziell für Kinder hat World Vision Notschulen und "kinderfreundliche Räume" eingerichtet. Von Deutschland aus wird ein Ernährungsprogramm für rund 75.000 Binnenflüchtlinge betreut.

Im Süden Sudans, wo das 2005 geschlossene Friedensabkommen nach wie vor hält, kümmert sich World Vision um die  Menschen, die zu Hunderttausenden in ihre Dörfer zurückkehren. Sie kommen buchstäblich mit leeren Händen und finden verwüstete Dörfer und Felder vor. Die Helfer versorgen die Heimkehrer mit Nothilfegütern wie Decken, Planen, Kochgeschirr und Moskitonetzen.

Quelle: World Vision

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