Ischinger sieht Forderungen nach eigenem Atomschirm als "Geisterdebatte"
Archivmeldung vom 17.02.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat Forderungen nach einem eigenen europäischen Atomschirm als "Geisterdebatte" bezeichnet. "Für eine solche nukleare Entkopplung fehlt jede Grundlage", sagte Ischinger der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
Die Diskussion zeige, welche Unsicherheiten in den vergangen Wochen entstanden seien. Jedoch wäre eine europäische oder gar deutsche Bombe eine "massive Völkerrechtsverletzung", sagte Ischinger. "Wir haben ein ganz großes Interesse daran, den nuklearen Nichtverbreitungsvertrag nicht in Frage zu stellen", sagte der Diplomat. "Ganz schlimm" wäre es nach seiner Ansicht, wenn dadurch "der Proliferation weltweit Tür und Tor" geöffnet würde.
Nichts destotrotz baut die NATO weiter an einem Raketenabwehrschirm direkt an Russland. Wenn dieser Raketenschild fertig ist, wäre es der NATO möglich einen atomaren Vernichtungskrieg zu führen, ohne das sich Russland signifikat dagegen wehren könnte.
Quelle: Rheinische Post (ots)