Gysi: Es verbietet sich, dass Deutschland eine ehemalige Sowjetrepublik gegen eine andere aufrüstet
Archivmeldung vom 28.04.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Linken-Außenpolitiker Gregor Gysi hat das Nein seiner Partei zur Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine verteidigt. Im rbb24 Inforadio sagte Gysi am Donnerstag, der Überfall Deutschlands auf die Sowjetunionen im 2. Weltkrieg habe zu 27 Millionen Toten dort geführt.
Gysi weiter: "Überwiegend Russinnen und Russen, aber auch viele Ukrainerinnen und Ukrainer und Menschen anderer Nationalität. Deshalb verbietet es sich meines Erachtens, dass wir eine ehemalige Sowjetrepublik gegen eine andere aufrüsten. Das mag ja jetzt noch moralisch klingen - bei Ukraine und Russland. Aber wenn wir Waffen liefern, wird anschließend Moldawien kommen, es wird Armenien kommen, es wird Aserbaidschan kommen, und dann kommen wir in ziemliche Konflikte."
Gysi betonte, die Ukraine habe ein Selbstverteidigungsrecht, "aber das ist ja kein Import-Recht und auch keine Export-Pflicht für Länder." Russland habe noch lange nicht alles aufgefahren. "Auf jeden Fall können sie noch ganz verstärkt zuschlagen. Und ich weiß nicht, ob wir damit nicht auch eskalieren."
Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)