Su-22-Abschuss durch USA: Geht Syrien-Krieg in neue Phase? - Offener Krieg zwischen USA und Russland?
Archivmeldung vom 19.06.2017
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Freigeschaltet durch André OttRussland hat nach dem Abschuss eines syrischen Su-22-Kampfjets durch die USA seine Kontakte mit dem Pentagon im Rahmen des Syrien-Memorandums ausgesetzt. Der russische Militärexperte Konstantin Siwkow hat im Sputnik-Gespräch erläutert, warum die Situation sehr ernst zu nehmen ist.
Sputnik Deutschland berichtet weiter: „Die von den Amerikanern abgeschossene Su-22 ist eine sehr ernstzunehmende Aktion. Faktisch ist das ein weiteres Anzeichen dafür, dass der Krieg in Syrien in eine neue Phase geht. Und zwar in eine Phase der militärischen Intervention der USA in Syrien“, so Siwkow.
Das sei sehr gefährlich, betonte der Experte weiter. „Welche Folgen wird das haben? Entweder wird Russland auf seine Unterstützung von Syrien verzichten müssen, was Putins Autorität schaden wird“, so Siwkow. Dies könne wiederum zu Unruhen im Lande führen. „Oder Russland wird in einen Krieg gegen die USA ziehen müssen.“
Dieser Situation sei eine Reihe von Ereignissen vorausgegangen: der Luftangriff auf den syrischen Stützpunkt Schairat im vergangenen März, den die USA als Vergeltung für einen mutmaßlichen Chemiewaffen-Einsatz durch die syrische Regierung ausgeübt hatten, sowie Luftangriffe auf syrische Truppen und deren Verbündete auf dem Weg zur syrisch-jordanischen Grenze.
„Ihre Aggression haben die USA allmählich begonnen. Und das ist sehr gefährlich“, schlussfolgert der Experte.
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Am vergangenen Sonntag hatte die Agentur Reuters gemeldet, dass die US-geführte Anti-Terror-Koalition nahe der Stadt Rakka ein syrisches Kampfflugzeug abgeschossen hat. Diese Information wurde von der syrischen Armee bestätigt. Später gab die Koalition eine Erklärung zum Abschuss des Kampfjets ab. Die Su-22 soll Bomben auf Stellungen der syrischen Opposition abgeworfen haben, hieß es aus dem Stab der Koalition.
Russland setzte daraufhin die Kontakte mit den USA zur Verhinderung von Zwischenfällen im syrischen Luftraum aus. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass Washington diese Kommunikationskanäle nicht genutzt habe, um Moskau über seine Operation nahe Rakka Bescheid zu geben. Zudem kündigte das russische Verteidigungsministerium an, dass alle Flugzeuge und Drohnen, die sich in den syrischen Gebieten befinden, in den Russlands Luftstreitkräfte präsent sind, künftig von Einheiten der russischen Flugabwehr begleitet werden.
Der syrische Kampfjet ist außerdem das erste von den USA in der Luft vernichtete Flugzeug seit dem Konflikt im ehemaligen Jugoslawien vor 18 Jahren.
Quelle: Sputnik (Deutschland)