Laschet: EU darf sich nicht von Erdogan erpressen lassen
Archivmeldung vom 15.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttNRW-Ministerpräsident Armin Laschet verlangt, dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan deutlich zu machen, dass Europa sich "nicht erpressen" lasse.
Es sei zwar "nicht erfolgversprechend", der Türkei mit der Zerstörung ihrer Wirtschaft zu drohen, wie Donald Trump das 2019 getan hatte, dennoch sei Erdogan "jemand, der Klartext braucht, damit er seine Grenzen kennt", sagte der Kandidat für den CDU-Vorsitz der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS).
Die wirtschaftlichen Beziehungen der Türkei zu Europa seien sehr eng. "Erdogan weiß, dass er Deutschland und Europa braucht." Der türkische Präsident habe in den vergangenen Tagen "ein zynisches Spiel gespielt", so der CDU-Politiker. Erdogan habe Flüchtlinge an die griechische Grenze gefahren, um die EU "auszutesten". Dabei habe er "wohl spekuliert, die EU werde am Ende nachgeben". Das sei nicht passiert, "und das war hilfreich", so Laschet. Jetzt seien Deutschland und Europa zwar gut beraten, in der Flüchtlingskrise humanitär und finanziell zu helfen, aber er erwarte von Erdogan zugleich "Zurückhaltung im syrischen Krieg und Respekt vor unserer Außengrenze".
Quelle: dts Nachrichtenagentur