Immer mehr Migranten kommen über deutsch-tschechische Grenze
Archivmeldung vom 05.09.2022
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Zahl unerlaubter Einreisen über die tschechisch-deutsche Grenze ist auf Rekordhoch. Das berichtet die "Bild" (Montagausgabe) unter Berufung auf einen geheimen Bericht des "Gemeinsamen Analyse- und Strategiezentrum illegale Migration".
Demnach stellte die Bundespolizei im Juni 2022 rund 2.000 unerlaubte Einreisen fest. Das entspricht einer Steigerung von 140 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im August wurden den Angaben des Berichts zufolge allein an der tschechischen Grenze zu Sachsen mehr als 3.000 unerlaubte Einreisen gezählt, mit steigender Tendenz. Die Flüchtlinge sind laut Regierungsbericht in der Mehrzahl Syrer, Afghanen und Iraker.
"Diese Entwicklung ist alarmierend und ein weiteres Indiz dafür, dass der europäische Außengrenzschutz große Lücken aufzeigt", sagt der Vorsitzende der Bundespolizeigewerkschaft, Heiko Teggatz, der "Bild".
Teggatz weiter: "Die Schleuserbanden haben sich neu aufgestellt und nutzen heute den Weg über die Slowakei und Tschechien zu uns." Er forderte: "Innenministerin Nancy Faeser sollte stationäre Grenzkontrollen zu Tschechien unverzüglich anweisen." Allein am Dresdener Hauptbahnhof kommen täglich Hunderte Migranten mit dem Zug aus Prag an.
Weitere Schwerpunkte sind die grenzüberschreitenden Autobahnen A4 und A17.
CDU-Innenexperte Christoph de Vries (CDU) kritisierte die Bundesregierung: "Das Schleusergeschäft läuft wieder auf vollen Touren und die Bundesregierung schaut bislang tatenlos zu." Sein Appell: "Innenministerin Faeser muss die Warnungen der Bundespolizei jetzt ernst nehmen und alle notwendigen Schritte ergreifen, um die illegalen Einreisen an der tschechischen Grenze zu stoppen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur