Japan: Immer mehr US-Soldaten strahlenbelastet
Archivmeldung vom 15.03.2011
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Freigeschaltet durch Fabian PittichDie Zahl der US-Soldaten, die während ihres Hilfseinsatzes in Japan mit radioaktiver Strahlung in Kontakt gekommen sind, ist offenbar höher als bislang angenommen. Noch am Montag hatte die Navy von 17 Mitgliedern von Helikopter-Crews berichtet, welche dekontaminiert werden mussten.
Nun steige die Zahl offenbar deutlich an, wieviele genau betroffen sind, konnte bislang allerdings nicht mitgeteilt werden. Die US-Soldaten hatten an die von der Naturkatastrophe vom vergangenen Freitag betroffenen japanischen Bevölkerung Essen, Wasser und Decken verteilt.
Mehrere Reaktoren in Japan außer Kontrolle
Die Situation der japanischen Atommeiler droht zunehmend außer Kontrolle zu geraten. Nun sollen Hubschrauber Wasser auf das Abklingbecken von Reaktor 4 werfen. Nach einem Brand in dem Reaktor kann offenbar kein Kühlwasser mehr eingefüllt werden. Bei einer erneuten Explosion vom Dienstag wurde erstmals der innere Schutzmantel des Reaktors 2 im AKW Fukushima I beschädigt. Daraufhin wurde durch die Regierung rund um das Kraftwerk Strahlenalarm ausgerufen. Der Betreiber Tepco sprach von einer "sehr schlimmen" Lage, der japanische Ministerpräsident Naoto Kan warnte indes vor weiteren möglichen Lecks. Auch in der Hauptstadt Tokio wurden erhöhte Strahlenwerte gemessen, in der Bevölkerung brach daraufhin Panik aus. Indes hat der Unfall in Fukushima I die zweithöchste Stufe in der Internationalen Bewertungsskala (INES) erreicht. Der Störfall sei mit Stufe 6 von 7 zu bewerten, teilte der Präsident der Französischen Atomsicherheitsbehörde (ASN) am Dienstag mit. Auch im AKW Fukushima II sollen in drei von vier Blöcken die Kühlsysteme ausgefallen sein.
Quelle: dts Nachrichtenagentur