Allianz-Chef fordert Fortsetzung des Sparkurses in Europa
Archivmeldung vom 17.06.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Vorstandsvorsitzende der Allianz, Michael Diekmann, hat die europäischen Regierungen zum Durchhalten in der Sparpolitik aufgerufen. "Es muss also ohne Abstriche weiter gespart werden", schreibt der Chef des Versicherungskonzerns in einem Beitrag für das Nachrichtenmagazin "Focus".
Die "künstliche Alimentierung" durch den europäischen Rettungsschirm ESM müsse "ein Ablaufdatum" haben. "Würde sie unbegrenzt fortgesetzt, wäre das Konkursverschleppung, und der Euro würde an einer unbeschränkten wechselseitigen Haftung zerbrechen." Es sei noch nicht gesagt, dass die bisherigen Maßnahmen die Währungsunion aus ihrer "Malaise" befreien und wieder Stabilität und Prosperität einkehrten.
Die momentane Ruhe an den Märkten sei "hauptsächlich der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zu verdanken". Dies dürfe "kein Dauerzustand" sein, mahnte Diekmann. Die Auswirkungen auf die deutschen Sparer hätten "schon jetzt die Grenze des Erträglichen erreicht". Um wirklich aus dem "Irrgarten" der Schulden hinauszugelangen, müsse "die europäische Integration beherzt" vorangetrieben werden, so Diekmann. "Nicht zuletzt auch deshalb, um wieder zu geldpolitischer Normalität zu gelangen."
Der Allianz-Chef plädierte in diesem Zusammenhang für eine "europäische Bankenunion". Wenn die Stabilität des Gesamtsystems bedroht sei, müssten Maßnahmen ergriffen werden, die "auch in die nationale Fiskal- und Wirtschaftspolitik eingreifen können - so bitter das für Verfechter nationaler Selbstbestimmung ist. Europa als Ort der Prosperität herbeizusehnen und gleichzeitig auf staatliche Souveränität in allen Fragen von europäischer Relevanz zu bestehen - das funktioniert nicht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur