UNHCR: Zahl der Vertriebenen steigt weltweit weiter
Archivmeldung vom 13.06.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Zahl der Vertriebenen weltweit hat sich zuletzt weiter erhöht. Sie stieg bis Mai 2024 auf 120 Millionen Menschen, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Donnerstag mit. Vor allem der Konflikt im Sudan treibt die Zahlen in die Höhe: Seit April 2023 wurden mehr als 7,1 Millionen Menschen innerhalb ihres Landes vertrieben, weitere 1,9 Millionen flohen über die Grenzen des Sudan.
Insgesamt waren mit Ende 2023 10,8 Millionen Sudanesen auf der Flucht. In der Demokratischen Republik Kongo und in Myanmar wurden im vergangenen Jahr Millionen von Menschen durch heftige Kämpfe innerhalb des Landes vertrieben. Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA schätzt, dass bis Ende letzten Jahres bis zu 1,7 Millionen Menschen (75 Prozent der Bevölkerung) im Gazastreifen durch Gewalt vertrieben wurden, wobei viele palästinensische Flüchtlinge mehrfach fliehen mussten.
Syrien ist mit 13,8 Millionen Vertriebenen innerhalb und außerhalb des Landes nach wie vor die größte Vertreibungskrise der Welt. Der zahlenmäßig höchste Anstieg wurde bei der Gruppe der Binnenvertriebenen verzeichnet. Mit rund 68,3 Millionen Menschen, die vor Konflikten geflohen und im eigenen Land geblieben sind, wurde nach Angaben des Internal Displacement Monitoring Centre ein Anstieg um fast 50 Prozent innerhalb von fünf Jahren verzeichnet. Die Zahl der Flüchtlinge und anderer Personen, die internationalen Schutzes bedürfen, ist auf 43,4 Millionen gestiegen. Die überwiegende Mehrheit der Flüchtlinge lebt in Nachbarländern und rund 75 Prozent halten sich in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen auf, also in Ländern, die zusammen weniger als 20 Prozent des Welteinkommens erwirtschaften. "Hinter diesen drastischen und steigenden Zahlen verbergen sich unzählige menschliche Tragödien", sagte UN-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi. "Dieses Leid muss die internationale Gemeinschaft dazu veranlassen, dringend zu handeln und die Fluchtursachen zu bekämpfen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur