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Bau der Nord Stream 2-Pipeline in Deutschland genehmigt

Archivmeldung vom 31.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Nord Stream 2 Pipeline und restliches russisches Gas Netz
Nord Stream 2 Pipeline und restliches russisches Gas Netz

Bild: Eigenes Werk /OTT

Das Bergamt Stralsund hat den Bau des ersten Abschnitts der Nord Stream 2-Pipeline bewilligt. Die Genehmigung auf Grundlage des Energiewirtschaftsgesetzes umfasst einen rund 55 Kilometer langen Trassenabschnitt in den deutschen Territorialgewässern sowie den Anlandebereich in Lubmin bei Greifswald.

Das Genehmigungsverfahren hat damit eine erste Hürde genommen. Die Projektplaner gehen davon aus, dass in den kommenden Monaten auch weitere Länder dem Bau zustimmen. Neben Deutschland kreuzt die Pipeline die Gewässer Dänemarks, Schwedens, Finnlands und Russlands. Darauf aufbauend sollen mehrere Spezialschiffe in diesem Jahr die Rohrleitung in der Ostsee verlegen. Dafür wurden 70 Prozent der 2400 km Rohrsegmente für den Doppelstrang bereits geliefert.

Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 8 Milliarden Euro und werden von sechs internationalen Unternehmen getragen. Bisher wurden Aufträge im Umfang von 4.7 Milliarden Euro vergeben, darunter Großaufträge für deutsche Unternehmen.

In der EU wird derzeit eine Änderung der Gasmarktrichtlinie diskutiert, die neue regulatorische Rahmenbedingungen für Pipelines von außerhalb der EU in den Binnenmarkt schaffen soll. Die Rechtsdienste der EU-Kommission und des EU-Rates hatten in den vergangenen zwei Jahren Kommissionsvorschläge zur Anwendung des 3. Energiepaktes bzw. zur Erteilung eines Mandats an die Kommission über Verhandlungen mit Russland aus rechtlichen Gründen abgelehnt. Die derzeit beabsichtige Änderung der Gasmarktrichtlinie stößt bei Energieverbänden, Abgeordneten im Europaparlament sowie Rechtsexperten erneut auf Kritik.

Das Projekt steht im wachsenden Wettbewerb zu Flüssiggasimporten (LNG) aus Nordamerika oder der Golfregion. Die inzwischen mehr als 20 europäischen Flüssiggasterminals könnten bei entsprechender Auslastung rund 40 Prozent des Gasbedarfes der EU aufnehmen. Gemeinsam mit der einheimischen Gasproduktion und den Importen aus Norwegen verfügt die große Mehrheit der EU-Mitglieder somit über verschiedene Optionen für die Gasversorgung. Die an Nord Stream 2 beteiligten Unternehmen verweisen auf den günstigeren Preis des durch Pipelines gelieferten russischen Gases, der rund ein Drittel unter dem von LNG liege.

Quelle: Nord Stream 2 AG (ots)

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