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Früherer UN-Sonderbeauftragte Koenigs für stärkere Trennung von Entwicklungshilfe und militärischem Einsatz

Archivmeldung vom 27.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Flagge von Afgahnistan
Flagge von Afgahnistan

Der frühere UN-Sonderbeauftragte für Afghanistan, der grüne Bundestagsabgeordnete Tom Koenigs, hat nach der Ermordung eines deutschen Entwicklungshelfers in Afghanistan dazu aufgerufen, Entwicklungshilfe und militärischen Einsatz stärker zu trennen. "Ich sehe mit großer Besorgnis, dass die zivilen Helfer immer mehr gefährdet sind", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

"Ihre Neutralität wird nicht mehr a priori anerkannt. Das liegt auch daran, dass die Entwicklungshilfe in den letzten Jahren deutlich politisiert wurde. Der Preis dafür ist, dass die Entwicklungshelfer als Teil des Krieges wahrgenommen werden." Koenigs fügte hinzu: "Diese Politisierung ist bedenklich. Wir sollten uns mehr darauf konzentrieren, die Entwicklungshilfe vom militärischen Einsatz zu trennen." Die deutsche Entwicklungshelferin Annette Erös von der "Kinderhilfe Afghanistan" äußerte sich ähnlich. "Wir arbeiten als Gäste der Afghanen und sind so ganz anders geschützt", erklärte sie dem "Kölner Stadt-Anzeiger" "Bei uns hat ausländisches Militär keinen Zugang. Deshalb sind unsere Einrichtungen auch bisher unbeschadet geblieben." Annette Erös betreibt das Projekt "Kinderhilfe Afghanistan" gemeinsam mit ihrem Mann Reinhard Erös. Dieser hatte sich mehrfach kritisch zum Afghanistan-Einsatz geäußert.Der Vertreter der KfW-Entwicklungsbank war Heiligabend von Taliban erschossen worden.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger

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